Dieses Album kam mir in einem Anfall von Stille. Ich war so viel und so lange in Bewegung, dass ich vergaß, dass ich am liebsten einfach nur sitze. Stilles Sitzen bedeutet, zuzusehen, zu warten, zuzuhören und zu beobachten. Es bedeutet, sich der Grenzen der Dinge bewusst zu werden – in meinem Fall, wo mein Körper endet und der Stuhl beginnt, wo ein Vogelruf beginnt und immer eine Melodie existiert hat, wo eine Wolke immer ein Sturm war und der Sturm ich bin. Als ich diese Lieder schrieb, saß ich still da und schaute aufs Meer. Ja, das eigentliche Meer, aber auch das Meer meiner Kindheit und das Meer meiner wiederkehrenden Träume. Beim Schreiben habe ich gelernt, dass, wenn ich lange genug schaue, Räume auftauchen, zu denen ich vorher keinen Zugang hatte, die vor mir schweben wie hart arbeitende Schlepper und all die Postkarten hinter sich herziehen, die ich mir selbst geschrieben habe. Ich habe gelernt: Wenn ich lange genug zuhöre, wächst aus meinem Kopf immer eine Ranke, die zu einem Telefonkabel wird und mich mit all den Momenten verbindet, in denen ich dir sagen wollte, dass ich dich liebe, es aber zurückgehalten habe.
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