„Die
von Finanzminister Olaf Scholz unterstützte
Mini-Finanztransaktionssteuer ist ein Flop. Sie kopiert in zahlreichen
europäischen Staaten längst vorhandene Steuern. Hierfür hätte man nicht
viele Jahre lang verhandeln müssen. Sie lässt sich von professionellen
Spekulanten leicht umgehen, und das Aufkommen ist so niedrig, dass es
über hundert Jahre dauern würde, um die Kosten der Finanzkrise wieder
einzubringen“, erklärt Jörg Cezanne, für die Fraktion DIE LINKE Mitglied
im Finanzausschuss, mit Blick auf die Pläne des Bundesfinanzministers.
Cezanne weiter:
„Wenn es trotzdem dabei bleiben sollte,
muss auf nationaler Ebene auf die europäische Steuer aufgesattelt
werden. Denn die Richtlinie regelt nur die Mindestbesteuerung und lässt
daher problemlos Raum für mehr. Im 21. Jahrhundert ist eine
Finanztransaktionssteuer, welche komplexe Finanzprodukte ausnimmt, ein
Anachronismus. Wenn Deutschland die Bemessungsgrundlage neben Aktien
auch auf Anleihen und Derivate ausweitete, übernähme es eine
Vorreiterposition, und andere Staaten würden bald folgen. Zugleich würde
bewiesen, dass die Finanzlobby nicht jede wirksame Regelung verhindern
kann.“
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