1. Februar 2019

Greenpeace-Kommentar zur Änderung der Düngeverordnung


Berlin, 1. Februar 2019 – Um milionenschweren Strafzahlungen wegen überhöhter Nitratwerte zu entgehen, plant die die Bundesregierung, die deutsche Düngeverordnung zu ändern. Dies teilte die Bundesregierung gestern der EU-Kommission mit. Der Europäische Gerichtshof hatte im Juni 2018 festgestellt, dass Deutschland jahrelang zu wenig gegen zu hohe Nitratwerte im Grundwasser unternommen hat. Damit drohen der Bundesrepublik Strafzahlen von mehr als 850.000 Euro am Tag. Bislang hatte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) erklärt, die erst 2017 erlassenen neuen Düngeregeln reichten aus, um dieser Strafe zu entgehen. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter:

„Das Eingeständnis, nur mit neuen Düngeregeln die EU-Grenzwerte einhalten zu können, ist eine Blamage für Landwirtschaftsministerin Klöckner. Die gravierenden Mängel der  geltenden Düngeverordnung bedrohen die Wasserqualität in Deutschland. Bislang gibt es keine verpflichtenden Vorgaben, die vor Überdüngung schützen und den Stickstoffeintrag senken. Die Intervention der EU-Kommission zwingt die Bundesregierung, endlich zu handeln.


Die heute nach Brüssel geschickten Vorschläge zur Änderung der Düngemittelverordnung gehen in die richtige Richtung.  Mit ihnen lassen sich Schlupflöcher stopfen und wirksame Maßnahmen gegen die Güllefluten und für den Schutz des Trinkwassers einleiten. In Gebieten mit sehr hohen Nitratwerten braucht es deutlich strengere und verpflichtende Vorgaben, statt weiter auf Freiwilligkeit zu setzen. Betriebe mit Gülleüberschüssen müssen ihre Tierbestände in den kommenden Jahren konsequent verkleinern.“

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