„Das
Märchen von den angeblich zu hohen Lohnkosten in Deutschland ist durch
die nächste wissenschaftliche Studie eindrucksvoll widerlegt. Seit dem
Jahr 2000 sind die Löhne in Deutschland wesentlich langsamer gestiegen
als im gesamten Euro-Raum. Der so entstandene Wettbewerbsvorteil trägt
zum anhaltenden Exportüberschuss Deutschlands bei und gefährdet den
wirtschaftlichen und politischen Zusammenhalt der Europäischen Union.
Die Bundesregierung darf davor nicht länger die Augen verschließen. Sie
muss dafür sorgen, dass die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften und die
Tarifbindung endlich wieder gestärkt werden“, erklärt Pascal Meiser,
gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf
den aktuellen Bericht des Instituts für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK) zur Entwicklung der Arbeits- und
Lohnstückkosten. Meiser weiter:
„Unsere Nachbarländer
können sich nicht immer weiter verschulden, um den enormen
Exportüberschuss Deutschlands zu finanzieren. Zu Recht weisen die
Autoren der IMK-Studie deshalb darauf hin, dass die Binnennachfrage und
damit die Löhne kräftig steigen müssen, um für eine nachhaltige
wirtschaftliche Entwicklung in Europa zu sorgen. Insbesondere in den
Dienstleistungssektoren besteht dringender Handlungsbedarf. Hier sind
die Löhne in Deutschland im Vergleich besonders niedrig. Es braucht
dringend eine Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro und konsequente
Maßnahmen zur Stärkung der Tarifbindung.“
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