(BUP) Die Waldbrände zerstören die Lebensgrundlage der Menschen und
Tiere in Indonesien. Große Teile des Landes versinken in einem
Flammenmeer. Die Auswirkungen für die Umwelt sind verheerend. Grund für
das Inferno ist die illegale Brandrodung von Urwäldern, um den Anbau von
Palmöl zu ermöglichen. Dieser Irrsinn muss gestoppt werden.
In
der jetzigen Lage geht es nicht nur um Feuerbekämpfung, sondern um die
Beseitigung der Brandursachen. Die indonesische Regierung muss endlich
entschieden gegen die illegalen Brandrodungen vorgehen und soziale,
menschenrechtliche und ökologische Standards für den Palmölanbau
festlegen - und überwachen. Auch Deutschland steht in der Pflicht. Die
Bundesregierung muss Indonesien finanziell bei der Bekämpfung der
Katastrophe und bei der Durchsetzung notwendiger Reformen unterstützen.
Auch in Europa braucht es ein Umdenken. Palmölimporte in die EU müssen
an verbindliche Umwelt- und Sozialstandards gekoppelt werden. Zudem
braucht es eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht – etwa auf
Kosmetikprodukte. Auch Unternehmen sollten sich dafür einsetzen, dass
das Palmöl, das in ihren Produkten verwendet wird unter nachhaltigen
Bedingungen angebaut wird.
Hintergrund:
Indonesien produziert
mehr als 31 Millionen Tonnen Palmöl pro Jahr – über die Hälfte der
weltweit gewonnen Menge. Seit 1990 hat sich die Fläche für Ölpalmen im
Land verzehnfacht. Die Folgen für die biologische Arten- und
Pflanzenvielfalt in den Regenwäldern sind dramatisch. Viele vom
Aussterben bedrohte Arten wie Orang-Utan, Sumatra-Tiger oder
Java-Nashorn verlieren ihren Lebensraum. Indigene Gemeinschaften werden
vertrieben – Gewässer und Böden verschmutzt. Durch die Verdrängung
kleinbäuerlicher Landwirtschaft ist sogar die Ernährungssicherheit in
Gefahr.
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