Naturmatratzen-Hersteller setzen verstärkt auf Biobaumwolle und tierische Fasern aus kontrolliert biologischer Tierhaltung
Mitglieder des QUL Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V. verpflichten sich zur Ausweitung des Angebots
(lifePR) (Freiburg, 29.09.2014) Baumwolle ist der Stoff, aus dem (Matratzen-)Träume gemacht werden. Sie umhüllt in Form des Bezugs den Matratzenkern oder klimatisiert im Inneren als weiches Vlies. Naturmatratzenhersteller setzen mit Vorliebe auf den nachwachsenden Rohstoff mit den guten technischen Eigenschaften. Doch für die Umwelt kann Baumwolle eine enorme Belastung sein. Weltweit werden die meisten Pestizide im Baumwollanbau eingesetzt und schädigen dabei nicht nur Flora, Fauna und das Grundwasser, sondern auch die Menschen, die auf den weitläufigen, schädlingsanfälligen Plantagen arbeiten. Grund genug um Alternativen zu suchen. Der 'kontrolliert biologische Anbau' (kbA) von Baumwolle setzt auf umweltverträgliche Fruchtfolgen und verzichtet auf Pestizide. Gentechnisch manipuliertes Saatgut lehnt man strikt ab. Das ist das Öko an der Biobaumwolle. Das Dilemma: Zwar wollen immer mehr Verbraucher beim Konsum auf die Umwelt achten, aber das Angebot ist oft nicht ausreichend.
Weltweit wird nur etwa 1% der Baumwolle 'bio' produziert, der Rest ist konventioneller Anbau. Zudem wachsen auf ca. 80% aller Baumwollplantagen mittlerweile gentechnisch veränderte Pflanzen. Darum haben auch die Mitglieder des Qualitätsverbandes umweltverträgliche Latexmatratzen e.V., die zu den Wegbereitern der Öko-Bewegung gehören, manchmal Schwierigkeiten, alles auf kbA-Basis liefern zu können.
Bei den tierischen Fasern wie Wolle, die für kuschelwarme Auflagen benötigt wird, sieht es nicht besser aus. Hier ist das Angebot noch geringer. Was kaum einer weiß: auch bei der Viehzucht werden in hohem Maße Pestizide eingesetzt, um die Wolle schon vor der Schur vor Schädlingen zu schützen. Das ist bei kontrolliert biologischer Tierhaltung verboten. Auch für die Weiterverarbeitung von kbT Wolle gibt es sehr strenge Auflagen. Synthetische oder chemische Behandlungen wie z.B. gesundheitsgefährdende Chlorbleichen oder Mottenschutz sind ausgeschlossen, so dass keine Gefährdung für Mensch und Umwelt entsteht.
Die beliebten Rohstoffe Baumwolle und Wolle oder auch Latex und latexierten Kokos in kbA- und kbT- Qualität zu beschaffen ist nicht leicht. Dennoch hat der Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen, dem derzeit elf führende Matratzenhersteller sowie Latexlieferanten und -verarbeiter angehören, kürzlich beschlossen, zukünftig mehr und mehr Materialien aus kbA und kbT zu verarbeiten. Der QUL zeichnet sich derzeit schon durch strenge Qualitätskontrollen und sehr hohe Gesundheitsstandards aus. "Die Mitglieder des QUL haben sich selbst verstärkt in die Pflicht genommen", berichtet Annette Esklony vom QUL. "Nicht nur das Endprodukt wollen wir im Fokus haben, sondern auch vermehrt auf die Produktionsbedingungen der einzelnen Materialien achten."
Der Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen (QUL e.V.) stellt seit 1994 Kriterien für die Standards von Naturmatratzen auf. Er ist heute eine der wesentlichen Instanzen zur Schadstoffprüfung von Matratzen und hat mit dem QUL-Naturlatex-Label ein eigenes Gütesiegel für höchste Verbrauchersicherheit ins Leben gerufen. Dem QUL gehören derzeit elf Matratzenhersteller sowie Latexlieferanten und -verarbeiter an.
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