2. September 2014

DUH fordert Umstieg auf CO2-Klimatechnik bei Bussen




Berlin (ots) - Derzeitiges Kältemittel in Busklimaanlagen 1430-mal klimaschädlicher als CO2 - Hessische RhönEnergie Bus GmbH geht mit gutem Beispiel voran und nimmt zwölf weitere Busse mit umweltfreundlicher Klimatechnik in Betrieb - Verkehrsbetriebe zeigen hohes Interesse am Umstieg auf CO2 - DUH sieht Hersteller in der Pflicht

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) fordert einen raschen Umstieg auf das umweltfreundliche Kältemittel Kohlendioxid (CO2) im Busbereich. Dass dies möglich ist, zeigt die hessische RhönEnergie Bus GmbH, die künftig zwölf weitere Busse mit CO2-Klimatechnik im Stadtverkehr von Bad Hersfeld nutzen wird. Diese gesellen sich zu den sechs CO2-klimatisierten Bussen, die das Unternehmen bereits vor zwei Jahren für die Stadt Fulda beschafft hat. Als natürlicher Bestandteil der Atemluft ist CO2 eine nachhaltige Alternative zum gängigen Kältemittel R134a, welches im Vergleich 1430-mal stärker zur Erderwärmung beiträgt.

"Wir begrüßen es sehr, dass es Busunternehmen wie die RhönEnergie Bus GmbH gibt, die mit nachhaltiger Klimatechnik vorangehen. Andere Verkehrsbetriebe sollten dem guten Beispiel aus Hessen folgen", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Doch nicht nur die Verkehrsbetriebe sind gefordert - insbesondere die Bushersteller MAN und EvoBus sieht Resch in der Pflicht: "Obwohl die CO2-Klimatechnik bereits 2007 mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurde, ist es Verkehrsbetrieben nach wie vor nicht möglich, entsprechende Anlagen bei den marktführenden Unternehmen ab Werk zu ordern."

Eine entsprechende Nachfrage ist jedenfalls vorhanden. Dies belegen Umfragen der DUH unter Verkehrsbetrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus dem Jahr 2011 und dem Frühjahr 2014: Fast 50 Unternehmen würden gerne zukünftig die CO2-Klimatechnik einsetzen. Zusammen verfügen diese über einen Fuhrpark von mehr als 3.200 klimatisierten Fahrzeugen. Zwar äußerten bei den Erhebungen einige Verkehrsbetriebe noch Vorbehalte gegenüber der CO2-Klimatechnik, doch der internationale Verkehrsexperte Axel Friedrich ist sich sicher: "Wenn die Bushersteller endlich engagierter an der Optimierung der Komponenten arbeiten und entsprechende Anlagen ab Werk anbieten, werden die Vorteile der CO2-Klimatisierung auch die letzten kritischen Stimmen überzeugen."

Für die CO2-Klimatechnik sprechen nicht nur der Umweltschutz, sondern auch die niedrigen Wartungskosten und die Möglichkeit, die Anlage in Verbindung mit einer Wärmepumpe im Winter zum effizienten Heizen verwenden zu können. Wie die DUH-Umfragen und andere Erhebungen zeigen, gibt es einen klaren Trend hin zu klimatisierten Fahrzeugen: So werden Stadtbusse mittlerweile zu rund 70 Prozent mit Klimaanlage ausgeliefert. In diesem Segment gilt die CO2-Klimatechnik als erprobt und bereit für die Serienfertigung. "Wir sind sehr zufrieden", bestätigt Thomas Lang, Geschäftsführer der RhönEnergie Bus. "Die Busse fahren fehlerfrei - und gerade bei den Temperaturen der letzten Wochen konnten wir unsere Klimaanlagen einem Belastungstest unterziehen, den sie mit Bravour bestanden haben."

Hintergrund:

Da Fahrzeugklimaanlagen keine vollständig geschlossenen Systeme sind, entweicht während der gesamten Lebensdauer permanent Kältemittel. Aufgrund seiner Klimaschädlichkeit soll deshalb das bisher überwiegend in Pkw und Bussen eingesetzte Kältemittel R134a laut EU-Vorgaben sukzessive durch klimafreundlichere Stoffe ersetzt werden. Die DUH setzt sich mit Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) für das natürliche Kältemittel CO2 als Alternative ein. CO2 eignet sich hervorragend für mobile und stationäre Anwendungen und ist im Gegensatz zur Chemikalie R1234yf nicht brennbar.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der DUH-Umfrage unter Verkehrsbetrieben steht unter folgendem Link bereit: http://www.duh.de/4840.html.

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