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1. Juli 2013
Naziaufmarsch am 6.7. in Halle verhindern! - Aufruf des Zusammenschlusses antifaschistischer Gruppen in Halle
Am 06. Juli 2013 wollen Neonazis aus der Region in Halle demonstrieren. Warum und weshalb spielt dabei genau genommen keine Rolle. Denn dass Nazis nicht durch die Gegend laufen sollten, ohne Probleme zu bekommen, hat nichts mit ihren meist an den Haaren herbeigezogenen Themen zu tun. Es ist vielmehr ihre nationalsozialistische Ideologie, die nicht unwidersprochen bleiben soll. Und weil noch der dümmste Nazi aufgrund der mit dieser Ideologie notwendig einhergehenden Gewaltbereitschaft eine unmittelbare Gefahr für jeden ist, der in sein ausgeprägtes Feindbild passt, ist es notwendig, ihm den öffentlichen Raum zu nehmen, ihm offensiv entgegenzutreten.
Zuletzt wollten Nazis am 01. Mai 2011 in Halle „den Volkszorn auf die Straße tragen“. Damals scheiterten sie glorreich, und beschritten aufgrund mehrerer entschlossener Blockaden tausender Gegendemonstranten und zahlreicher direkter Aktionen hunderter Antifas einen nur sehr kurzen Leidensweg rund um den Riebeckplatz. Auch am 06. Juli 2013 wollen sie sich wieder am halleschen Hauptbahnhof zusammenrotten – offensichtlich im wahrsten Sinne des Wortes unbelehrbar. Doch ob lernresistent oder nicht, es gilt, den Nazis auch dieses Mal wieder eine ordentliche Lektion zu erteilen.
Ein Naziaufmarsch hat dabei sogar einiges mit der sogenannten Jahrtausendflut gemein. Beim Hochwasser sollte man als halbwegs vernünftiger Mensch nämlich nicht aus irgendeinem Patriotismus für „unser Land“ oder „unsere bedrohte Stadt“ als „ein Volk“ aktiv werden, sondern schlicht, weil es menschlich und richtig ist, einzelnen Menschen zu helfen, wenn sie Not leiden. Auch gegen einen Naziaufmarsch sollte man nicht deshalb protestieren, weil Halle so zeigen kann, dass es „bunt statt braun“ ist, oder weil Nazis in „unserer Stadt“ oder gar „unserem Land“ nichts zu suchen hätten. Auf die Straße gehen sollte man einfach, um die aggressiven Schläger und Hetzer daran zu hindern, andere Menschen einzuschüchtern oder anzugreifen. Gegen Nazis vorzugehen ist so notwendig, wie Blumengießen und alten Omas über die Straße helfen, und kein Grund, sich darauf etwas einzubilden oder zu glauben, man hätte damit irgendetwas verändert. Denn Halle ist nicht bunt. Nazis gehören zu Deutschland, wie die Schmeißfliege zum Scheißhaufen. Und es ist eigentlich unmöglich, Rassismus, Sozialdarwinismus und Antisemitismus zu kritisieren, ohne über die kapitalistischen Verhältnisse zu sprechen, und Nazis zu bekämpfen, ohne sich Gedanken über die deutschen Zustände zu machen.
Im Juni 2009, als die Nazis schon einmal nach knapp 1000 Metern entnervt umdrehen mussten, und im Mai 2011, als sie einen etwa gleichlangen Spießrutenlauf absolvierten, haben wir im Vorfeld festgestellt: Man muss den Nazis einfach ihre Auftritte versauen, um sich danach wieder ungestört der Kritik der Verhältnisse widmen oder einfach nur in Ruhe in die Kneipe gehen zu können. Daran hat sich nichts geändert, weshalb es am 06. Juli 2013 um 12 Uhr heißen muss: Halle/Saale Hauptbahnhof, Endstation! Eine „gute Heimreise“ wünschen kann schließlich nicht nur die NPD.
Antifaschistische Gruppen Halle (Juni 2013)
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