Zum Welttag der Feuchtgebiete (2. Februar) erklärt Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutzpolitik:
Seit der „Ramsar-Konvention“ vor über vier
Jahrzehnten hat die internationale Staatengemeinschaft viel zu wenig
getan für die ökologisch bedeutsamen weltweiten Feuchtgebiete. Auch
Europa hat den Worten kaum Taten folgen lassen: Nach
Angaben der EU sind 85 Prozent unserer europäischen Sümpfe und Moore
stark gefährdet und werden erstmals auf der Roten Liste der bedrohten
Arten und Lebensräume erfasst. Die sensiblen und überlebenswichtigen
Biotope werden durch die Expansion industrieller
Landwirtschaft verdrängt.
Noch im vergangenen Dezember hat die
Bundesregierung bei der 13. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention für
biologische Vielfalt in Cancun zugestimmt, die für Biodiversität
schädlichen Subventionen abzuschaffen. Diesen Vereinbarungen
muss die Bundesregierung nun auch national nachkommen. Ökologisch
schädliche Agrarsubventionen müssen reformiert werden und mehr Gelder in
den Naturschutz umgeleitet werden. Nur so können wir dauerhaft einen
wirksamen Schutz unserer Ökosysteme garantieren
und auch die Feuchtgebiete schützen.
Auch der Abbau von Torf für Gartenerde spielt
dabei eine Rolle – vielen ist nicht bewusst, warum wir behutsamer mit
unseren Mooren umgehen und sie bewahren müssen. Wir fordern von der
Bundesregierung, endlich verstärkte anwendungsorientierte
Forschung zu Torfersatzstoffen zu unterstützen, sowie
Aufklärungskampagnen und Verbraucher-Kennzeichnungspflichten
durchzuführen. Moore als Feuchtgebiete sind komplexe Ökosysteme und
speichern erhebliche Mengen an Kohlenstoff – und leisten damit auch
einen
sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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