1. Februar 2017

Ramsar-Konvention: Endlich Moore und Sümpfe besser schützen

Zum Welttag der Feuchtgebiete (2. Februar) erklärt Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutzpolitik:

Seit der „Ramsar-Konvention“ vor über vier Jahrzehnten hat die internationale Staatengemeinschaft viel zu wenig getan für die ökologisch bedeutsamen weltweiten Feuchtgebiete. Auch Europa hat den Worten kaum Taten folgen lassen: Nach Angaben der EU sind 85 Prozent unserer europäischen Sümpfe und Moore stark gefährdet und werden erstmals auf der Roten Liste der bedrohten Arten und Lebensräume erfasst. Die sensiblen und überlebenswichtigen Biotope werden durch die Expansion industrieller Landwirtschaft verdrängt.

Noch im vergangenen Dezember hat die Bundesregierung bei der 13. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention für biologische Vielfalt in Cancun zugestimmt, die für Biodiversität schädlichen Subventionen abzuschaffen. Diesen Vereinbarungen muss die Bundesregierung nun auch national nachkommen. Ökologisch schädliche Agrarsubventionen müssen reformiert werden und mehr Gelder in den Naturschutz umgeleitet werden. Nur so können wir dauerhaft einen wirksamen Schutz unserer Ökosysteme garantieren und auch die Feuchtgebiete schützen.

Auch der Abbau von Torf für Gartenerde spielt dabei eine Rolle – vielen ist nicht bewusst, warum wir behutsamer mit unseren Mooren umgehen und sie bewahren müssen. Wir fordern von der Bundesregierung, endlich verstärkte anwendungsorientierte Forschung zu Torfersatzstoffen zu unterstützen, sowie Aufklärungskampagnen und Verbraucher-Kennzeichnungspflichten durchzuführen. Moore als Feuchtgebiete sind komplexe Ökosysteme und speichern erhebliche Mengen an Kohlenstoff – und leisten damit auch einen sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz.

Bündnis 90/Die Grünen Bundestag

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