Deutsche Umwelthilfe zeichnet den Energieversorger für sein klimaschonendes Wohnprojekt in Mörfelden-Walldorf aus
Radolfzell/Darmstadt, 1.7.2014:
Als „KlimaStadtWerk des Monats Juni“ ehrt die Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH) den Energieversorger HSE für sein Projekt „CO2-neutrales Wohnen
in Mörfelden-Walldorf“ sowie für seine Gesamtstrategie einer
klimaschonenden Energieversorgung. „Wir freuen uns über diese
Auszeichnung. Sie bestätigt unseren Weg, die Energiewende als Chance zu
sehen, von der Stadtwerke wie wir profitieren können“, sagt die HSE-Vorstandsvorsitzende Marie-Luise Wolff-Hertwig.
Ein
Nahwärmekonzept versorgt circa 70 Wohneinheiten im südhessischen
Mörfelden-Walldorf hauptsächlich mit erneuerbarer Wärme. Diese entsteht
aus einer Kombination einzelner Wärmequellen: Solarthermieanlage,
Erdwärmepumpe und Blockheizkraftwerk. Die von der HSE angegebene
CO2-Minderung von rund 350 Tonnen pro Jahr im Vergleich zur früheren
Wärmeversorgung ist auf drei wesentliche Faktoren zurückzuführen. Der
Energieversorger speist Biomethan ins Erdgasnetz ein, spart Brennstoffe,
indem er Wärme und Strom gekoppelt produziert und ersetzt fossile durch
erneuerbare Energie. Nur zur Deckung der Spitzenlast stehen zusätzlich
zwei Gasbrennwertkessel bereit. Die Gesamtanlage kann mit diesem Konzept
zum Modell für eine nachhaltige, quartiersbezogene Nahwärmelösung
werden.
Kernstück
der Anlage ist die Regelungstechnik, welche die Außentemperatur und das
Verbrauchsverhalten der Bewohner vorausschauend und bedarfsabhängig
berücksichtigt und mit dem Ziel steuert, die einzelnen Komponenten der
Anlage optimal einzusetzen. An einem Sommertag ist zum Beispiel nur die
Solarthermieanlage in Betrieb, weil der Wärmebedarf gering ist. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, überschüssige Sonnenenergie künftig im
Erdreich zwischenzuspeichern. Tests hierzu finden derzeit statt. An
einem Novembertag mit hohem Wärmebedarf sorgt die Regelung dafür, dass
das Blockheizkraftwerk rechtzeitig die erforderliche Energie liefert.
„Die
HSE ist Betreiber der 2012 fertiggestellten Anlage und arbeitet mit der
Stadt Mörfelden eng zusammen. Für den Wärmekunden ist ausschlaggebend,
dass er innerhalb der zehnjährigen Laufzeit des Contractings keine
höheren Wärmekosten als vor dem Tausch des alten Heizkessels bezahlt.
Voraussetzung ist lediglich, dass der Wärmeverbrauch der gleiche wie
zuvor ist. Dieser Preis ist für die Laufzeit von zehn Jahren stabil und
die Kunden sind somit von keinen etwaigen Preissteigerungen betroffen“, erklärt Jochen Partsch, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt und Aufsichtsratsvorsitzender der HSE AG.
„Neben
dem vorbildlichen Projekt finden wir das Nachhaltigkeitsmanagement mit
Bezug zum Klimaschutz und den Ausbau der Erneuerbare-Energie-Anlagen
wegweisend“, würdigt Verena Gal,
Projektmanagerin im Bereich Kommunaler Umweltschutz der DUH die
klimaschonende Wärmeversorgung der HSE. Jährliche
Nachhaltigkeitsberichte halten die Ziele und Maßnahmen der HSE fest, die
außerdem jährlich die CO2-Bilanz überprüft. 2012 konnte die HSE den
direkten Energieverbrauch im Unternehmen um insgesamt 30 Prozent
reduzieren, was vor allem auf den verminderten Einsatz von Erdgas als
Brennstoff in den Erzeugungsanlagen zurückzuführen ist. Bis 2015 will
das Unternehmen insgesamt eine Milliarde Euro in den Ausbau der
erneuerbaren Energien investieren. Darüber hinaus motiviert der
Energieversorger auch seine Belegschaft zu energiebewusstem Handeln.
Der
DUH-Wettbewerb „KlimaStadtWerk des Monats“ wird vom Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der
Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert und läuft noch bis Ende
September 2014. CO2-Einsparung sowie strategische Vorhaben für den
Klimaschutz stehen dabei im Mittelpunkt. Nächster Einsendeschluss ist
der 30. Juli 2014. Kooperationspartner des Wettbewerbs sind der Verband
Kommunaler Unternehmen (VKU), der Deutsche Städtetag und der Deutsche
Städte- und Gemeindebund.
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