Zu dem heute vorgestellten zweiten UBA-Gutachten zum Fracking erklärt Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik:
Das UBA-Gutachten zeigt, dass Fracking trotz aller gegenteiligen Behauptungen der Industrie eine Technologie mit hohen Risiken bleibt. Bundeswirtschaftsminister Gabriel und Bundesumweltministerin Hendricks wollen Fracking unterhalb von 3000 Meter Tiefe erlauben und im Schiefergas in geringeren Tiefen Pilotprojekte durchführen. Gabriel und Hendricks orientieren sich nicht am Stand der Wissenschaft, sondern an den Wünschen der Erdgasindustrie.
Die Studie des UBA liefert keinen Beleg, warum Erdgasfracking 3001 Meter unter der Erde sicherer und umweltfreundlicher sei als in 2999 Meter Tiefe. Das Gutachten zeigt außerdem, dass Fracking mit wassergefährdenden Substanzen nicht nur im Schiefergas, sondern auch in tiefen und dichten Erdgasvorkommen (sogenanntes "Tight Gas") Risiken für Umwelt und Trinkwasser birgt. Für uns ist klar: Nur durch eine umfassende Reform des antiquierten Bergrechts kann die Rohstoffförderung insgesamt umweltverträglicher werden. Die Vorschläge von Gabriel und Hendricks von Anfang Juli greifen viel zu kurz.
Konsequenterweise empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Gesetze deutlich zu verschärfen. Strenge Auflagen sind ein Muss. Die Frage jedoch, ob wir Fracking für die Energiewende überhaupt benötigen, und ob die kurzzeitige Förderung von vergleichsweise geringen Erdgasmengen die Inkaufnahme der Risiken rechtfertigt, war nicht Teil des Forschungsauftrags und wurde in der Studie nicht erörtert. Wir fordern, dass Fracking zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl untersagt wird. Mit der Energiewende wollen wir ohnehin Erdgas, Erdöl und Kohle konsequent durch Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ersetzen. Nur so können wir perspektivisch ganz auf fossile Energieträger verzichten, die Abhängigkeit von Importen verringern und das Zwei-Grad-Klimaziel einhalten.
Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher
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30. Juli 2014
UBA-Gutachten zeigt: Fracking brauchen wir nicht für die Energiewende
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