„Dass der BND Parlamente, Regierungen
und Nichtregierungsorganisationen überwachte, war klar, nun steht das
gezielte Ausforschen der Presse im Raum. Wie groß soll der Skandal um
den unkontrollierbaren BND eigentlich noch werden, bis die
Bundesregierung reagiert und insbesondere den Bereich der technischen
Aufklärung einer unabhängigen und ernsthaften Revision unterzieht“,
fragt Martina Renner, für die Fraktion DIE LINKE Obfrau im
NSA-Untersuchungsausschuss, mit Blick auf aktuelle Meldungen, denen
zufolge der Bundesnachrichtendienst (BND) weltweit Journalistinnen und
Journalisten ausspioniert. Renner weiter:
„Der BND musste schon 2009 einräumen, dass er Journalistinnen und
Journalisten in Deutschland überwachte. Die nun durch den Spiegel
erhobenen Vorwürfe stellen die Fragen, seit wann dies laufende Praxis
des BND war und ob es unter dem neuen BND-Gesetz überhaupt eine Schranke
für den Einbruch in die Pressefreiheit durch den
Auslandsnachrichtendienst gibt.
Es muss dringend aufgeklärt werden, inwieweit in der Vergangenheit
Parlament und Bundeskanzleramt über diese Praxis Bescheid wussten. Aus
der Arbeit des Untersuchungsschusses ist aber anzunehmen, dass der BND
eigenmächtig die Bespitzelung von Journalistinnen und Journalisten in
Gang setzt.
Ich hoffe, dass viele betroffene Pressevertreter sich jetzt der
bevorstehenden Verfassungsklage durch Reporter ohne Grenzen gegen das
neue BND-Gesetz anschließen und beim BND Auskunft verlangen, inwieweit
sie in das Fadenkreuz des Geheimdienstes geraten sein könnten.“
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