(BUP) Salz ist kein sicheres Endlagermedium für radioaktive Abfälle, das
unterstreicht auch eine aktuelle US-Studie, die in der Zeitschrift
"Science" veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler weisen nach, dass Salz aufgrund seiner Verformbarkeit
und Porosität Risse bildet. Dies ist bei der Endlagerung eine Gefahr,
denn durch diese Wegsamkeiten können Wasser- und Gasflüsse
Radioaktivität an die Oberfläche transportieren.
Das sagen die
Grünen Miriam Staudte , atompolitische Sprecherin: „Große Teile der
Fachwelt stellen Salz als Endlagermedium immer wieder in Frage, doch die
Endlagersuchkommission setzt bislang unbeirrt darauf. Schon in der
nächsten Sitzung soll in der Arbeitsgruppe 3 über die geologischen
Anforderungen für die Endlagerung entschieden werden.“
„Die
Arbeitsgruppe hält starr am Konzept der tiefengeologischen Lagerung
fest, das auf die angebliche Verschlusswirksamkeit von Salz fußt. Die
tonangebende Mehrheit der beteiligten Wissenschaftler will offenbar ihre
bisherige Arbeitspraxis nicht in Frage stellen. Ich halte es für
zwingend notwendig, dass in diesem Zusammenhang Anregungen des
niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel wie die Forderung nach
einem verpflichtenden Deckgebirge weiter verfolgt werden. Ziel einer
verantwortungsvoll arbeitenden Kommission muss doch sein, auch mit Blick
auf nachfolgende Generationen, Kriterien zu entwickeln, die dem Stand
von Wissenschaft und Technik entsprechen.“
Zum Hintergrund
Bis
Mitte des Jahres 2016 soll die Kommission zur Lagerung hochradioaktiver
Abfälle das Standortauswahlgesetz evaluieren und Suchkriterien
entwickeln. Die Arbeit der Arbeitsgruppe 3 zu „Gesellschaftlichen und
technisch-wissenschaftlichen Entscheidungskriterien sowie Kriterien für
Fehlerkorrekturen“ wird von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Die
nächste AG-Sitzung findet am 17. Dezember statt.
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