Die gesunkenen
Antibiotikaeinsatzmengen in der Nutztierhaltung geben keinen Anlass, Entwarnung
zu geben. Denn der Einsatz von Reserveantibiotika ist immer noch flächendeckend
zu hoch und fördert weiterhin die Entstehung von Resistenzen. Das bestätigte
auch erst kürzlich das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit.
Außerdem ist
fraglich, ob die Durchsetzung der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes
tatsächlich zielführend ist, denn zahlreiche Tierhalterinnen und Tierhalter lassen
mittlerweile Tiere nicht behandeln und weiter erkranken, aus Angst, im Rahmen
der bundesweiten Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit in die Kennzahl 1 oder 2 zu
gelangen.
Wir brauchen
endlich verbindliche Reduzierungsziele für den Antibiotikaeinsatz sowohl im
Tier als auch im Humanbereich, eine feste Zeitschiene zur Umsetzung der von der
Bundesregierung angekündigten Maßnahmen sowie stärkere Kontrollen und
Evaluation.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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