„Statt
Schutz zu finden, werden alleine dieses Wochenende wieder fast tausend
Schutzsuchende im Bürgerkriegsland Libyen interniert. Die
Bundesregierung weiß genau, dass Flüchtlingen dort Folterlager,
Sklavenhandel oder gar der Tod droht. Dennoch arbeiten Deutschland und
die EU weiter mit der libyschen Küstenwache zusammen, rüsten diese
Truppe auf und sorgen damit für unsägliches Leid. In der aktuellen
Debatte ist sogar von Auffanglagern in weiteren afrikanischen Staaten
die Rede. Das bedeutet nichts weiter als eine Verstetigung des
verbrecherischen flüchtlingspolitischen Kurses, den europäische
Regierungen durch Kollaboration mit Diktaturen wie der Türkei und
Bürgerkriegsmilizen in Libyen begonnen haben“, kommentiert die
innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die
Verschleppung von fast 1.000 Schutzsuchenden durch die libysche
Küstenwache allein an diesem Wochenende. Die Abgeordnete weiter:
„Die
aktuelle Debatte steht für ein Klima unter den EU-Regierungen, das
jeder Menschlichkeit entbehrt. Anstelle dieser Abschottungslogik mit
ihren tödlichen Konsequenzen brauchen wir ein Europa, das solidarisch
für die Rechte von Schutzsuchenden eintritt und die Länder an der
europäischen Peripherie bei der Aufnahme von Flüchtlingen entlastet. An
Stelle von Dublin muss eine Regelung treten, die es Schutzsuchenden
ermöglicht, in dem EU-Land ihrer Wahl Asyl zu beantragen. Länder mit
besonders vielen Schutzsuchenden sollten dann durch einen solidarischen
finanziellen Ausgleich unterstützt werden.“
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