Anlässlich
der Anhörung im Ausschuss Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags
zum Antrag der Fraktion DIE LINKE „Sanktionen bei Hartz IV und
Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen“ (BT-Drs.
19/103) erklärt Katja Kipping, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion
und Vorsitzende der Partei DIE LINKE:
„38,5 Prozent aller
Klagen gegen Sanktionen bei Hartz IV gehen zugunsten der Betroffenen
aus. Das deutet auf eine enorm hohe Fehlerquote bei Entscheidungen der
Jobcenter hin. Daran sind aber nicht die Beschäftigten dort schuld,
vielmehr läuft systematisch etwas falsch. Hier besteht wirklich ein
Aufklärungs-, Untersuchungs- und Handlungsbedarf, denn wir reden bei
Hartz-IV-Betroffenen von Menschen, die kein finanzielles Polster haben.
Sanktionen bedeuten deshalb fast immer wirkliche Existenznot. Die
Bundesregierung, speziell Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil,
steht in der Pflicht aufzuklären, wie es zu derart vielen Fehlern kommt –
Fehlern, die unmittelbar zu Existenznot führen. Durch Sanktionen
geraten die Betroffenen in Bedrängnis, streichen Arztbesuche, mitunter
droht der Verlust der Wohnung oder der Krankenversicherung. Kurz: Diese
Menschen stehen mit dem Rücken zur Wand.
Deshalb: Weg mit Hartz IV
und den Sanktionen. Wir fordern gute Arbeit, eine sanktionsfreie,
individuelle Mindestsicherung in Höhe von derzeit 1.050 Euro netto sowie
eine eigenständige Kindergrundsicherung von etwa 600 Euro monatlich.“
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