Frieden geht! Staffellauf gegen Rüstungsexporte
"Frieden geht!" hat Tausende gegen Rüstungsexporte auf die Straße
gebracht
In Berlin ist heute der Staffellauf gegen Rüstungsexporte „Frieden
geht!“ mit einem Halbmarathon von Potsdam bis Berlin, einem politischen
Spaziergang und einer kreativen Abschlussdemonstration mit etwa 1.000
Teilnehmer*innen zu Ende gegangen. An dem Friedenslauf über eine Strecke
von mehr als 1.100 Kilometern, die in 13 Tagen quer durch Deutschland von
Oberndorf am Neckar bis nach Berlin führte, beteiligten sich insgesamt
knapp 2.000 Läufer*innen, Spaziergänger*innen und Radfahrer*innen. Sie
reichten den Staffelstab mit den Forderungen von „Frieden geht!“ nach
einem grundsätzlichen Verbot des Exports von Waffen und Rüstungsgütern
von Etappe zu Etappe bis zu den Politiker*innen nach Berlin. Tausende
weitere Menschen organisierten Veranstaltungen an den einzelnen Etappen
oder kamen zu den Kundgebungen an den Rüstungsstandorten, den
Friedensfesten, Podiumsdiskussionen, Gottesdiensten oder Kinoabenden.
Deutschland ist weltweit nach wie vor einer der größten Exporteure von
Kleinwaffen und Großwaffensystemen. Die 18 Trägerorganisationen haben
mit dem Friedenslauf ein deutliches Zeichen gegen Rüstungsexporte
gesetzt. Den Veranstaltern gelang es, ein breites Bündnis von Menschen
aus der Friedensbewegung, den Kirchen, Entwicklungsorganisationen,
Kulturschaffenden und Sportler*innen zu schmieden, das über den
Staffellauf hinaus Bestand haben wird. Im Koalitionsvertrag haben SPD und
CDU/CSU zugesagt, die Rüstungsexportrichtlinien aus dem Jahr 2000 noch in
diesem Jahr zu „schärfen“. Daran wird „Frieden geht!“ die
Politiker*innen messen.
Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage, die „Frieden geht!“ in Auftrag
gegeben hat, ist eine deutliche Mehrheit von 64% der Deutschen gegen den
Verkauf von Waffen und anderen Rüstungsgütern ins Ausland.
Überwältigende 80 % der Bürger lehnen Waffenexporte in Kriegs- und
Krisengebiete ab. Besonders stark ist die Ablehnung mit 83 % bei
Waffenlieferungen an den NATO-Partner Türkei. Das Bündnis sieht in den
Ergebnissen der Umfrage den Auftrag an die Politik, endlich eine
restriktivere Rüstungspolitik umzusetzen. Am Mittwoch, 6. Juni 2018, um
13.30 Uhr werden Vertreter*innen von „Frieden Geht!“ ihre Forderungen
an Bundestagsabgeordnete aus dem Wirtschaftsausschuss übergeben. Im
Bundestag ist der Wirtschaftsausschuss federführend für die deutschen
Rüstungsexporte zuständig.
"Menschliche Sicherheit ist viel mehr als militärische Sicherheit. Es
darf nicht sein, dass Waffenexporte weiterhin die Feuer der Konflikte im
Mittleren Osten, in Süd- und Nord-Asien anheizen. Es darf nicht sein,
dass Deutschland Waffen in Krisenländer wie Süd-Sudan, Süd-Korea, die
Türkei und Israel exportiert", erklärte der Schirmherr von „Frieden
Geht!“ und UN-Diplomat Hans-Christof Graf von Sponeck. Der ehemalige
südafrikanische Abgeordnete und internationale Rüstungskritiker Andrew
Feinstein mahnte die Menschen in Deutschland, nicht hinzunehmen, dass
weltweit im Jahr mehr als eine halbe Million Menschen durch Waffenexporte
zu Tode kämen.
„Als ehrlicher Makler und Mediator, ohne militärische und
geostrategische Eigeninteressen, könnte Deutschland eine Rolle einnehmen,
wie es u.a. die Schweiz und Norwegen tun, die in zahlreichen Konflikten
erfolgreich vermittelt haben. Keine Erhöhung von Rüstungsausgaben,
sondern mehr Geld für den Ausbau der Instrumente ziviler
Krisenprävention – das ist der Weg zum Frieden in unserer Welt, das
würde auch der besonderen geschichtlichen Verantwortung Deutschlands
entsprechen, von dessen Boden zwei Weltkriege ausgingen“, erklärte Ruth
Misselwitz, Pfarrerin im Ruhestand, bei der Abschlusskundgebung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.frieden-geht.de
(Link: http://www.frieden-geht.de )
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