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2. November 2015
Regina Halmich kämpft gegen Stopfleber und Daunen aus Lebendrupf
VIER PFOTEN produziert Spots mit Boxlegende
Hamburg, 2. November 2015 –Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN hat mit der Boxlegende Regina Halmich eine Spot-Serie produziert, in der sie hinter die Kulissen der Foie Gras- und Daunenindustrie blickt. Weltweit leiden Millionen von Gänsen und Enten in Großzuchtbetrieben schlimmste Qualen. Ihre Daunen sollen Winterjacken, Bettdecken und Schlafsäcke kuschelig warm machen, und ihre Fettleber gilt bei vielen Feinschmeckern als Delikatesse. Hierfür werden viele Vögel in ihrem kurzen Leben grausam ausgebeutet. Die 12-fache Weltmeisterin im Fliegengewicht macht in den Spots darauf aufmerksam, welch immenses Tierleid hinter Daunen und Stopfleber steckt.
„Hallo Leute, ich bin Regina Halmich. Ich werde immer wieder gefragt, Boxen, ist das nicht brutal? Ich zeige euch mal, was wirklich brutal ist“, sagt Regina Halmich, die im Boxring einer Karlsruher Kampfsportschule steht, zu Beginn des Spots. Dann beschreibt sie die grausame Prozedur des Lebendrupfs: „Gänse werden bei lebendigem Leib gerupft, einmal, zweimal, bis zu 16 Mal, damit sie mehr Geld einbringen. Dabei reißt natürlich oft die Haut ein. Die wird dann einfach mit Nadel und Faden zugenäht - ohne Betäubung.“ Im Spot eingeblendete Undercover-Aufnahmen aus Großzuchtbetrieben, die VIER PFOTEN zugespielt wurden, zeigen die brutale Realität hinter der Produktion von Daunen und Fettleber. „Schon mal was von Stopfleber gehört?“, fährt Regina Halmich fort: „Gänsen und Enten wird ein Stahlrohr in den Hals gerammt, und sie werden mit einem Futterbrei vollgepumpt. Dadurch werden sie krank und ersticken beinahe. Die Leber wächst auf das Zehnfache an.“
VIER PFOTEN macht seit Jahren auf die Ausbeutung von Gänsen und Enten aufmerksam und veröffentlichte mehrfach schockierendes Videomaterial über Lebendrupf- und Stopfmastpraktiken. Die Tierschutzorganisation freut sich nun über die prominente Unterstützung durch Regina Halmich.
Regina Halmich, Ex-Profi-Boxerin und Unterstützerin der VIER PFOTEN Kampagne gegen Stopfmast und Lebendrupf:
„Ich finde es dermaßen brutal, was Gänse und Enten durchmachen müssen, dass ich dafür kaum Worte finde. Das ist eine Qual, die einfach so grausam ist, dass man das öffentlich machen muss. Tiere haben leider kein Stimmrecht und können sich nicht äußern. Man sollte jedes Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, respektvoll behandeln.“
Dr. Martina Stephany, Director Farm Animals and Nutrition international bei VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz:
„Die Stopfmast ist in Deutschland und 13 weiteren europäischen Ländern verboten - nicht aber die Einfuhr von Stopfmast-Produkten. Somit verlagert sich lediglich die Produktion in andere Länder. Eine verpflichtende Kennzeichnung von Gänse- oder Entenprodukten gibt es nicht. Stopfleber wird als Delikatesse in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern verkauft, die restlichen Einzelteile des Tieres landen ohne Kennzeichnung der Herkunft auf dem Teller.“
Auch der Lebendrupf ist in der EU eigentlich verboten. Erlaubt ist aber weiterhin das Ausbürsten von losen Federn während der Mauser. Seit 2014 gibt es zwei unabhängige Kontroll-Systeme, die Transparenz schaffen sollen. Die Daunenverarbeiter müssen ihre Lieferkette offenlegen. Unabhängige Kontrolleure prüfen sämtliche Produktionsschritte vom Zuchtbetrieb bis zum Endprodukt. Diese Systeme werden bisher aber nur von einigen Herstellern der Outdoor-Industrie genutzt. Die Bettwaren-Industrie, die weit mehr Daunen abnimmt und wesentlich größer ist als die Outdoor-Industrie, implementiert bisher keine vollständige Rückverfolgbarkeit.
Dr. Martina Stephany:
„Die Geflügelindustrie nutzt dieses Schlupfloch und gebraucht Bezeichnungen wie „Mauserrupf“ oder „Harvesting“ – dahinter verbirgt sich meistens Lebendrupf. Bei Produkten wie Jacken, Schlafsäcken und Bettdecken, die Daunen enthalten, gibt es nur selten eine Rückverfolgbarkeit der Daunen. Denn die Daunen von verschiedenen Farmen werden im Laufe der Produktionskette oft vermischt. Die Konsumenten sollten genaue Informationen vom Verkäufer erhalten. Können die Verkäufer nicht garantieren, dass die Daunenprodukte tierleidfrei sind, dann raten wir den Konsumenten davon ab, die jeweiligen Produkte zu kaufen.“
VIER PFOTEN fordert alle Firmen auf, die Daunen oder Fleisch von Gänsen und Enten verkaufen, die Verantwortung für die Tiere zu übernehmen und Lebendrupf und Stopfmast auszuschließen, sowie eine strenge Kontrolle darüber, wo und wie die Tiere gezüchtet und gemästet werden.
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