(BUP) Am 26. April 1986 explodierte der Block 4 des Atomkraftwerks
Tschernobyl. Anlässlich des Jahrestags der Atomkatastrophe erklärt
Marjana Schott, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im
Hessischen Landtag:
„Viele Jahrzehnte nach Atomkatastrophen, wie
die von Tschernobyl oder Fukushima, geht das Leiden und Sterben weiter.
Nach Schätzungen aus dem Jahr 2006 ist für Europa bis 2065 mit etwa
16.000 Schilddrüsenkrebserkrankungen und 25.000 sonstigen zusätzlichen
Krebserkrankungen zu rechnen. Es darf nicht in Vergessenheit geraten,
dass von Atomkraftwerken und ihren strahlenden Hinterlassenschaften noch
für viele Generationen eine große Gefahr ausgeht. Jede Betriebsstunde
eines Reaktors vergrößert die Menge des hoch radioaktiven Mülls, für
dessen Aufbewahrung es keine sicheren Lösungen gibt.“
Die neun
Atomkraftwerke, die in Deutschland noch in Betrieb sind, müssten
abgeschaltet und der Export der Risikotechnologie aus Deutschland müsse
sofort gestoppt werden, so Schott. Außerdem sei es wichtig, dass sich
weiterhin viele Menschen gegen den atomaren Wahnsinn zur Wehr setzten.
Auch das Engagement der Bürgerinitiativen, die sich unter dem Motto “JA
zur Energiewende, NEIN zur Stromautobahn SuedLink” zusammengeschlossen
hätten, sei zu begrüßen. Auch für DIE LINKE sei klar, dass es darum
gehen müsse, eine dezentrale Energiepolitik als tragfähige Alternative
zum SuedLink-Projekt auf den Weg zu bringen.
Schott: „Jahrzehnte
lang waren die Atomkraftwerke für ihre Betreiber Gelddruckmaschinen.
Jetzt, wo es um Stilllegung, Rückbau und die Lagerung des Atommülls
geht, wollen sich die Atomkonzerne aus der Verantwortung stehlen und die
hohen Kosten der Allgemeinheit überlassen. Das dürfen wir nicht
zulassen.“
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