Zum Gutachten ,,Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung" des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Dieses Gutachten ist eine Klatsche für die bisherige Politik von Minister Schmidt. Das ranghöchste Gremium der deutschen Agrarwissenschaft fordert in seiner Studie nichts anderes als eine Umkehr bei der intensiven Fleischproduktion. ,,Nicht zukunftsfähig" sei ein Großteil der derzeitigen Haltungsbedingungen. Das sind ermutigend wahre Worte, die der Beirat heute dem Minister mitgibt.
Die Experten empfehlen tiefgreifende Veränderungen: Mehr Platz, artgerechte Beschäftigung, Auslauf und eine Beendigung der Amputationen am Tier. Die Studie liest sich in weiten Teilen wie ein Zusammenschnitt grüner Agrarpolitik der letzten Jahre. Sie bestätigt unsere Haltung, dass die intensive Tierproduktion die Grenzen des Erträglichen weit überschritten hat. Damit wird die vom Deutschen Bauernverband und Teilen der Union ständig wiederholte Kritik an Grünen grundsätzlich widerlegt.
Wir stimmen dem wissenschaftlichen Beirat zu und verlangen mit ihm von Minister Schmidt eine konsequente Umsetzung der Forderungen und eine verstärkte finanzielle Förderung der artgerechten Tierhaltung. Denn die Bäuerinnen und Bauern sollen nicht diejenigen sein, die die verfehlte und von der Agrarlobby gesteuerte Massenproduktion zu Lasten von Tier und Umwelt ausbaden müssen. Jetzt ist auch der Bauernverband in der Pflicht, von der Lobbyarbeit für einige wenige abzukehren, und sich auf seine ureigenen Aufgabe zu besinnen: Die Unterstützung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft für alle Landwirte.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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28. März 2015
Nutztierhaltung: Wissenschaftlicher Beirat fordert Umkehr
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