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2. März 2015
Illegale Tierversuche in Bad Nauheim finanziert: PETA widerspricht Dementi der Kerckhoff-Stiftung / Tierrechtsorganisation plädiert für Investition in tierleidfreie Testmethoden
(BUP) Im November 2014 machte PETA Deutschland e.V. öffentlich, dass am zur Kerckhoff-Klinik gehörenden Franz-Groedel-Institut in Bad Nauheim durch nicht genehmigte Tierversuche jahrelang systematisch gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wurde – wohl auch mit Unterstützung der Kerckhoff-Stiftung. Die Einrichtung leugnet eine finanzielle Beteiligung und droht der Tierrechtsorganisation mit rechtlichen Schritten, obwohl PETA eindeutige Beweise vorliegen: So vermerkten einige der für die illegalen Versuche verantwortlichen Vivisektoren in ihren Publikationen eindeutig eine Beihilfe der Stiftung. Im Gegensatz zur Kerckhoff-Einrichtung hatte die ebenfalls an der monetären Förderung der illegalen Tests beteiligte Deutsche Stiftung für Herzforschung (DSHF) unverzüglich auf die Vorwürfe der Tierrechtsorganisation reagiert und die Finanzmittel gestoppt. Zudem wurden Rückforderungen der Fördergelder geprüft. PETA appelliert an alle Verantwortlichen, Konsequenzen aus dem Tierversuchsskandal zu ziehen und keine Förderung von Tierversuchen mehr zuzulassen. Außerdem plädiert die Tierrechtsorganisation für eine Investition in moderne, tierleidfreie Forschungsmethoden.
„Erst die Misshandlung von Tieren in illegalen Versuchen fördern und sich dann aus der Verantwortung stehlen wollen – das ist gewissenlos und zeugt von fehlendem Unrechtsbewusstsein“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA Deutschland e.V. „Aus Angst vor einem Skandal droht die Kerckhoff-Stiftung nun auch noch mit rechtlichen Konsequenzen, wenn PETA die angeblichen Fehlinformationen weiter öffentlich macht.“
Einige der Vivisektoren hatten in ihren Publikationen fälschlicherweise angegeben, die Versuche seien vom Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt. Die Behörde kündigte nun an, das Thema illegale Tests mit Tieren auf Länderebene heben zu wollen. Dort könnten Gesetzgebungsinitiativen begründet werden, um weiteren Quälereien in nicht genehmigten Tierversuchen vorzubeugen. Darüber hinaus soll die Korrektur der fehlerhaften Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften veranlasst werden.
Obwohl die „Wissenschaftler“ am Franz-Groedel-Institut jahrelang massiv gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hatten, stellte die Staatsanwaltschaft Gießen das Verfahren gegen die Verantwortlichen im September 2014 gegen Zahlung hoher Geldbußen ein. Die durchgeführten Experimente wichen häufig stark von der genehmigten Versuchsanordnung ab und setzten die Tiere damit einer viel zu hohen Belastung aus. Es sollen außerdem weitaus mehr Tiere eingesetzt und getötet worden sein als genehmigt. Darüber hinaus wurden die Zahlen der sogenannten Ausfälle (Todesfälle) allem Anschein nach regelmäßig gefälscht. Obwohl das zuständige Regierungspräsidium einen besonders leidvollen Tierversuch zur „stressinduzierten Kardiomyopathie“ abgelehnt hatte, führten ihn „Forscher“ des Instituts regelmäßig durch. Dabei wurden die Mäuse radioaktiver Strahlung ausgesetzt und anschließend an sieben aufeinanderfolgenden Tagen für jeweils 150 Minuten auf dem Rücken fixiert. Danach wurden die Tiere getötet. Mäuse sind sensible Fluchttiere – Versuche dieser Art versetzen sie in großen Stress und Todesangst.
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