Berlin (ots)
"Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 150.000 Menschen an den Folgen von Alkohol- und Tabakkonsum". Diese tragische Tatsache ist in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen nachzulesen. [1] Ein Großteil dieser Menschen (127.000) stirbt an den Folgen des Tabakkonsums. [2] Die E-Zigarette als erwiesen risikoreduzierte Alternative zur Tabakzigarette wird vom Drogenbeauftragten bei den Plänen zur Verringerung der hohen Raucherquote in Deutschland nicht berücksichtigt. Der Branchenverband Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) bewertet dies als eine falsche Weichenstellung der Drogen- und Suchtpolitik.
Dustin Dahlmann, Vorsitzender BfTG: "Wir sehen seit Jahren die gleichen Ansätze in der Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung. Die bisher ergriffenen Maßnahmen haben bei der Reduktion der Raucherzahlen in Deutschland nicht zum Erfolg geführt. Im Gegenteil: Die Quote ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Es ist dringend an der Zeit, umzudenken und deutlich stärker auf das Thema Schadensminimierung mit der E-Zigarette zu setzen."
In einem im Dezember 2022 veröffentlichten Positionspapier hat der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik (akzept e.V.) unter Vorsitz des Frankfurter Suchtforschers Prof. Heino Stöver deutlich Stellung für das Thema "Tobacco Harm Reduction" bezogen. Zitat aus den "Empfehlungen an die Politik: "Die Präventionsmaßnahmen müssen um solche der Tobacco Harm Reduction ergänzt werden. Raucher:innen, die ansonsten nicht aufhören können oder wollen muss der Umstieg auf risikoreduzierte Nikotinprodukte (E-Zigaretten, Tabakerhitzer, tabakfreie Nikotinbeutel) empfohlen werden. Das Risikopotential der verschiedenen Nikotinprodukte sollte Leitprinzip der künftigen Tabakkontrollpolitik in Deutschland und Europa sein." [3]
Cochrane-Organisation: Höchste Sicherheit
Die renommierte Cochrane-Organisation bescheinigte der E-Zigarette kürzlich, mit "höchster Sicherheit" wirksam beim Rauchstopp zu sein. Noch wirksamer als Nikotinpflaster, Sprays und andere Produkte. [4] Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, "dass der Konsum von konventionellen Zigaretten ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko mit sich bringt als der Konsum von E-Zigaretten." [5]
Doch diese Tatsachen sind zu wenigen Raucher*Innen in Deutschland bewusst. 35,1 Prozent halten E-Zigaretten sogar für schädlicher als Tabakzigaretten. Das ist eines der Ergebnisse einer Befragung von mehr als 6.000 Rauchern und Ex-Rauchern im Rahmen der DEBRA-Studie (Deutsche Befragung zum Rauchverhalten). [6]
"Viel mehr Raucherinnen und Rauchern müssen über die wissenschaftlichen Fakten aufgeklärt werden. Die E-Zigarette ist ein höchst wirksames Instrument zum Tabakstopp und außerdem ist Dampfen deutlich weniger schädlich als Rauchen", sagt Dustin Dahlmann.
Großbritannien und Neuseeland als Vorbild
In Großbritannien und Neuseeland wird Raucher*Innen ausdrücklich der Umstieg aufs Dampfen empfohlen [7] und Mitarbeiter in Gesundheitsberufen werden ermutigt, die E-Zigarette bei der Beratung von Rauchenden als Alternative vorzuschlagen.
Die Ergebnisse dieser Strategie: Großbritannien hat die Quote durch eine konstruktive Harm Reduction-Politik innerhalb von neun Jahren von 20,2 auf 13,8 Prozent gesenkt (2011-2020). [8] Die neuseeländische Regierung startete 2020 eine Aufklärungskampagne zur E-Zigarette. Dies hat dazu beigetragen, dass die Raucherquote innerhalb eines Jahres (2020-2021) von 13,7 auf 10,9 Prozent verringert wurde. [9]
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