„Seit
bald 150 Jahren steht das Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen im
Strafgesetzbuch. Nur unter bestimmten Bedingungen dürfen Frauen
abtreiben, ohne dass dies bestraft wird. Feministischen Kämpfen haben
wir es zu verdanken, dass es Ausnahmen vom Zwang gibt, ein Kind
auszutragen. Eine Erlaubnis und Ausnahmen sind zu wenig, wenn es um die
körperliche Selbstbestimmung geht. Frauen brauchen ein Recht darauf.
Deshalb müssen Schwangerschaftsabbrüche raus aus dem Strafgesetzbuch und
ganz normaler Teil der Gesundheitsversorgung werden“, so Cornelia
Möhring, frauenpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende
der Fraktion DIE LINKE, zum internationalen Safe Abortion Day am 28.
September. Möhring weiter:
„Das Verbot von
Schwangerschaftsabbrüchen konterkariert eine gute Versorgung. Es wirkt
stigmatisierend, Schwangerschaftsabbrüche erscheinen nicht als Teil der
gesundheitlichen Versorgung, sondern als etwas, was gesellschaftlich
nicht gewollt ist. Angehende Ärztinnen und Ärzte schreckt das ab.
Darüber hinaus ist dieser medizinische Eingriff nicht verbindlicher Teil
der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten. Schon jetzt gibt es einen
Rückgang von Praxen und Einrichtungen, die die Vornahme von
Schwangerschaftsabbrüchen anbieten. Schon jetzt müssen ungewollt
Schwangere in manchen Regionen hunderte Kilometer fahren, um eine Ärztin
zu finden. Wir brauchen Bedarfsplanungen, ganzheitliche medizinische
Versorgung, ein Recht auf Beratung statt einer Pflicht dazu.“
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