Anlässlich
des Armutskongresses des Netzwerkes gegen Kinderarmut „Armut hat ein
Gesicht: Augen – Nase – Mund“ am 2. Juni 2018 in Leipzig erklärt der
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Im Deutschen Bundestag, Dr. Dietmar
Bartsch:
„Kinderarmut ist in Deutschland zu einer
Klassenfrage geworden: Über 2,7 Mio. Kinder bekommen schlechtere oder
keine Chancen zum Aufstieg. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Kinder, die
in Armut aufwachsen, haben weniger Bildungs- und später schlechtere
Einkommenschancen. Sie leben häufiger ungesund, was zu einer
schlechteren Lebensperspektive und einer geringeren Lebenserwartung
führt. Kinder brauchen unseren Schutz. Tatsache ist: Kinderarmut wird in
der Gesellschaft häufig negiert, weder ernst genommen, noch ernsthaft
bekämpft. Wenn das so bleibt, berauben wir uns unserer eigenen Zukunft.
Der
Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, stellte im
Rahmen des gestrigen Armutskongresses klar, dass „es wesentliches Moment
ist, dass unsere Gesellschaft ihre Haltung zu Kindern und Familien
verändert. Kinderarmut ist nicht selbstverschuldet und es muss alles
dafür getan werden, dass Kinder aus der Armutsspirale herausgeholt
werden.“
„Die momentane Familienpolitik folgt dem
Matthäus-Prinzip: Wer hat dem wird gegeben.“, so Professor Dr. Michael
Klundt. Dies unterstützte die Familienministerin des Landes Thüringen,
Heike Werner und wies darauf hin: „Die zunehmende Ungleichheit in der
Gesellschaft gefährdet unsere Demokratie.“
Der Journalist,
Alexander Hagelüken (Süddeutsche Zeitung) spitzt die Situation zu,
nimmt das Wort „Bürgerkrieg“ in den Mund und sagt deutlich: „dass nur
ein neuer Gesellschaftsvertrag sozialen Frieden und Gerechtigkeit sowie
Wohlstand für alle sichern kann.“
Der Kampf gegen
Kinderarmut duldet keinen Aufschub. Jedes verlorene Jahr ist ein
Lebensjahr eines Kindes. Kinderarmut raubt Lebensfreude und
Lebenschancen, sie zerstört Kindheit. Wir müssen die zivilisatorische
Errungenschaft „Kindheit“ bewahren und verteidigen. Kinderarmut ist eine
zivilisatorische Tragödie! Ich danke den engagierten Referenten: Dr.
Thomas Lampert, Robert-Koch-Institut und Wolf Dermann, Geschäftsführer
von Arbeiterkind.de <http://Arbeiterkind.de> .
Wir
brauchen in Deutschland keine Worte mehr, sondern entschlossene Taten.
Wir werden den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, den Kampf gegen
Kinderarmut entschlossen anzugehen.“
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