„Engie“ (Gaz de France) um Verharmlosung bemüht
Ein Spaziergänger
stellte am Neujahrstag Gasgeruch im Feld zwischen Pretzier und
Riebau (Altmark) fest. Nach Alarmierung von Feuerwehr und
Informierung des Erdgasförderers „Engie“ (=Gaz de France) stellte
sich heraus, dass ein Leck in der dort verlaufenden Rohgasleitung
die Ursache war.
Engie-Sprecher
Stefan Brieske bemühte sich um Verharmlosung:
„Ein
Leitungsschaden ist immer möglich. Es sollte nicht passieren, aber
wir sind auf solche Ereignisse vorbereitet.“ erklärte er gegenüber
der Presse. - Worin aber besteht diese Vorbereitung, wenn es einen
Spaziergänger braucht, um den Schaden festzustellen? Wie lange war
das Rohgas bereits zuvor ausgeströmt, und wie lange wäre es
weitergeströmt, wenn der Spaziergänger nicht zufällig vorbei
gekommen wäre? - Drei Monate zuvor hatte es an der gleichen
Leitung bereits eine Leckage gegeben.
Brieske weiter:
„Bei Pretzier
verläuft eine Nassgasleitung, also Erdgas mit Salzwasser
vermischt. Das ist nicht gefährlich.“ - Bei dem, was Brieske
„Salzwasser“ nennt, handelt es sich um Lagerstättenwasser, das mit
den für die Erdgaslagerstätte Altmark typischen Giftstoffen
angereichert ist: bis zu 3 mg Quecksilber pro m³ Gas, Benzol,
radioaktives Radon 222 und weitere Stoffe, die alle
gesundheitsschädlich sind und teilweise Krebs auslösen können.
Und wenn das alles nicht gefährlich ist, wieso kündigt Brieske dann an, dass eventuell „Erdmasse ausgetauscht“ werden muss?
Ingenieur Bernd
Ebeling fragt: „Hat Engie keine Drucküberwachung im
Erdgasrohrleitungssystem installiert, welche bei einer Leckage mit
Druckabfall umgehend Alarm auslöst? - Das ist nun die zweite
Leckage an der selben Nassgasleitung innerhalb von drei Monaten,
die öffentlich bekannt wurde. Wie oft gab es an dieser und anderen
Erdgasleitungen bereits Leckagen, welche der Öffentlickeit
verheimlicht wurden?“
„Solange nicht
100%ig gesichert ist, dass die Leitungen dicht sind und überwacht
werden, müssen alle Leitungen außer Betrieb genommen werden",
fordert Christfried Lenz von der Bürgerinitiative Saubere Umwelt
und Energie Altmark.
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