Zu den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes über Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen erklärt
Peter Meiwald, Sprecher für Umweltpolitik:
Es
kann nicht sein, dass immer noch – und sogar mit steigender Tendenz -
Millionen Liter Jauche und Gülle ungehindert in die Umwelt gelangen.
Neben der ohnehin bestehenden überhöhten Nährstoffbelastung
unserer Gewässer durch die übliche Praxis der Agrarindustrie kommen so
noch die zusätzlichen Belastungen aufgrund sogenannter Güllehavarien
hinzu. Das verschärft die Gewässerbelastung vor Ort zusätzlich.
60
Prozent der Unfälle wären vermeidbar gewesen, da hier Verschleiß,
Materialmängel, Versagen von Schutzeinrichtungen der Anlagen oder
menschliches Versagen die Ursache waren. Es kann nicht sein,
dass Betriebe Kosten einsparen und so Unfälle zu Lasten der Umwelt
billigend in Kauf genommen werden.
Neben
verbessertem Vollzug der bestehenden Rechtslage brauchen wir dringend
bessere Beratung der Betriebe und endlich die seit Jahren vom
Umweltministerium angekündigte „Verordnung über Anlagen
zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ (AwSV). Die aktuellen Zahlen
zeigen deutlich, dass Gewässerschutz eben nicht nur eine neue
Düngegesetzgebung, sondern auch bessere Regeln zum Umgang mit Gülle und
Jauche benötigt.
Letztlich
muss die Bundesregierung endlich dem Rat aller ihrer Experten folgen
und eine wirkliche Agrarwende einleiten, will sie die bäuerliche
Landwirtschaft erhalten und die wertvolle Ressource
Wasser wirklich schützen.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen