Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht „Blaupause Wärmewende – für mehr Energieeffizienz und erneuerbare Wärme“
Berlin, 29.2.2016:
Die Energiewende in Deutschland ist bis heute weitgehend eine
Stromwende. Vorhandenes
Potential, um im Wärmebereich CO2 und Energie einzusparen wird nicht
ausgeschöpft. Das Ziel, bis 2050 den Ausstoß von Treibhausgasemissionen
im Wärmesektor um 80 Prozent zu reduzieren, kann mit bestehenden
Maßnahmen nicht erreicht werden. In dem Positionspapier
„Blaupause Wärmewende“ identifiziert die Deutsche Umwelthilfe (DUH)
Defizite bei den politischen Rahmenbedingungen und zeigt verschiedene
Handlungsoptionen auf, um die Energiewende im Wärmebereich
voranzutreiben. Denn: Für das Gelingen der Energiewende und
eine wirksame Klimaschutzpolitik sind eine Steigerung der
Energieeffizienz und der Ausbau der erneuerbaren Energien im
Gebäudebereich notwendige Voraussetzungen.
Mit
sieben Kernthemen liefert die „Blaupause Wärmewende“ Impulse, um die
Wärmeversorgung konsequent umzustrukturieren. Dazu zählen die
Weiterentwicklung der Gesetzesrahmen, die
Einführung verbindlicher Sanierungsfahrpläne sowie der Ausbau
staatlicher Förderprogramme. Transparenz und Planungssicherheit durch
verlässliche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um
Investitionsentscheidungen für klimaschonende Sanierungsmaßnamen
zu fördern. Verbesserungspotential sieht die DUH bei der Kommunikation
über die Vorzüge einer erneuerbaren Wärmeversorgung und der effizienten
Nutzung von Endenergie. Auch die Debatte um Nachhaltigkeit und
ökologische Folgen von Bau- und Sanierungsaktivitäten
werde bisher vernachlässigt.
„Mit der Klimakonferenz im Rücken ist klar, dass eine Dekarbonisierung des Wärmesektors nicht länger verschleppt werden kann“,
sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. „Wir
brauchen Planungssicherheit für Hausbesitzer, Investoren und
Verbraucher. Nach dem Klimagipfel von Paris müssen auch die
CO2-Minderungsziele für den Gebäudesektor nachgeschärft werden.
Dafür müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die klimagerechte
Gebäudesanierung verbessert werden. Unsere Blaupause Wärmewende macht
dafür konkrete Vorschläge.“ Die Wärmeversorgung ist für jährlich rund ein Drittel der nationalen Treibhausgasemissionen
verantwortlich und über die Hälfte der Endenergie wird für die Bereitstellung von Wärme verbraucht.
Vergleicht
man den Strom- und Wärmesektor fällt auf, dass der Anteil der
erneuerbaren Energien bei der Wärmeversorgung verhältnismäßig niedrig
ist.
„Es fehlen wichtige Anreize für den Umstieg auf eine erneuerbare Energieversorgung“, erläutert
Peter Ahmels, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. „Gerade
jetzt, wo die Energieeinsparverordnung und das
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz überarbeitet werden und die
Energiepreise sehr niedrig sind, ist eine günstige Gelegenheit dafür.
Bevor wieder eine Festlegung für viele Jahrzehnte erfolgt und die
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen noch für Jahrzehnte
festgeschrieben wird.“
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