(BUP) Alle 195 teilnehmenden Staaten am Pariser Weltklimagipfel haben
gestern einstimmig und völkerrechtlich verbindlich beschlossen, die
Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit deutlich unter 2 Grad
Celsius zu halten. Dabei soll der Temperaturanstieg möglichst schon bei
1,5 Grad Celsius gestoppt werden. Die Welt soll vor einer Ausuferung des
bereits laufenden Klimawandels und seinen schlimmen Folgen für die
Menschheit geschützt werden. So gilt laut Vertrag ab 2050 beim
Minderungsziel von Treibhausgasen Klimaneutralität. Das heißt, es darf
dann nicht mehr Treibhausgas emittiert werden, als zum Beispiel durch
Wälder wieder gebunden wird.
"Das Pariser Abkommen ist ein starkes klimapolitisches Signal", so die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion
Monika Schaal. "Erstmals nach dem Rio-Abkommen von 1992 sind nun auch
die beiden Hauptemittenten von Treibhausgasen, USA und China, sowie die
Schwellen- und Entwicklungsländer mit von der Partie. Spätestens bis
Ende April 2017, wenn der Vertrag von allen Teilnehmer-Staaten
ratifiziert wurde, müssen wir überprüfen, ob wir in der EU,
der Bundesrepublik und in Hamburg genug tun, um die darin
festgeschriebenen Anforderungen zu erfüllen. Klar ist, dass die Zeit des
klimaschädlichen Verbrauchs von Kohle, Öl und Gas zu Ende geht."
Schaal
weiter: "Bezeichnend ist, dass weltweit große Vermögensfonds etwa der
Versicherungskonzerne Axa und Allianz, des Norwegischen Staates oder
Pensionsfonds in den USA und Großbritannien sich schon jetzt von ihren
Kohle-Anlagen trennen und vermehrt auf erneuerbare Energien setzen.
Diese Energiewende müssen wir politisch weiter vorantreiben. Die
norddeutschen Bundesländer und insbesondere die Windhauptstadt Hamburg
bieten dafür beste Voraussetzungen."
Hintergrund:
Das Pariser
Abkommen setzt nicht auf vertraglich festgelegte CO2-Reduktionsquoten
für einzelne Staaten, sondern auf jeweils selbstgesteckte Ziele. Sie
werden ab 2023 alle fünf Jahre überprüft und gegebenenfalls verschärft.
Damit auch die ärmeren Schwellen- und Entwicklungsländer ihre
Selbstverpflichtungen einhalten können, werden sie ab 2020 durch einen
zunächst nur von den Industriestaaten aufzubringenden Klimaschutzfonds
von jährlich 100 Milliarden Dollar finanziert. Diese Summe soll bis 2025
fließen und zunehmend auch Schwellenländer als Geberländer einbeziehen.
Ab 2025 soll ein neues Finanzierungsziel festgelegt werden.
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