Connection e.V. und War Resisters' International
In Südkorea mehr als 8.000 Unterschriften für das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung übergeben
Weitere Infos unter www.Connection-eV.org/article-2189
In einer gemeinsamen Aktion haben heute Connection e.V., die War
Resisters‘ International, Amnesty International Korea und World Without
War (Südkorea) über 8.000 Unterschriften aus 108 Ländern, auch von
Parlamentariern aus Deutschland, der Europäischen Union und Südkorea,
dem Verteidigungsministerium von Südkorea in Seoul übergeben. Die
Organisationen fordern damit die Anerkennung der
Kriegsdienstverweigerung sowie die unverzügliche und bedingungslose
Freilassung der inhaftierten Verweigerer. Die Unterschriften wurden am
Tag der Gefangenen für den Frieden, dem 1. Dezember, durch eine
internationale Delegation mit VertreterInnen von War Resisters‘
International und Connection e.V. übergeben.
Schon vorab hatte es der Verteidigungsminister Südkoreas, Han
Min-goo, abgelehnt, sich mit Vertretern einer Delegation der vier
Organisationen zu treffen. Die Unterschriften wurden daher an der Pforte
abgegeben. Catherine Hee-Jin Kim von Amnesty International Korea zeigte
sich angesichts dieses Verhaltens der südkoreanischen Regierung
bestürzt: „Es ist beschämend zu sehen, dass ein so wichtiges Anliegen,
dessen Lösung mehrfach vom UN-Menschenrechtskomitee (z.B.
CCPR/C/106/D/1786/2008 vom 1. Februar 2013) angemahnt worden ist, nicht
Ernst genommen wird.“
Sangmin Lee von World Without War betonte auf der heute vor dem
Verteidigungsministerium durchgeführten Pressekonferenz, dass derzeit
etwa 700 Kriegsdienstverweigerer in Südkorea in Haft sind. „Hier werden
alltäglich junge Männer, die nur ihrem Gewissen gefolgt sind und keine
Waffe in die Hand nehmen wollen, ihrer Zukunft beraubt. Sie werden
stattdessen zu 18 Monaten Haft verurteilt, sind damit vorbestraft und
unterliegen somit auch im Anschluss an die Haft weiterer
Diskriminierung. Ich selbst musste und muss das erleben. Es war eine
schwere Zeit im Gefängnis. Ich hoffe, dass andere
Kriegsdienstverweigerer frei von diesen Repressionen sind. Ihre
Strafverfolgung muss unverzüglich beendet werden!“
Rudi Friedrich machte für das internationale
Kriegsdienstverweigerungsnetzwerk Connection e.V. deutlich, dass sich
angesichts der schwierigen Situation für Kriegsdienstverweigerer in
Südkorea immer mehr dazu entscheiden, ins Ausland zu flüchten und um
Asyl nachzusuchen. „Auch eine sicherheitspolitisch angespannte Situation
auf der koreanischen Halbinsel kann kein Grund sein, das Menschenrecht
auf Kriegsdienstverweigerung vorzuenthalten. Dass sich zunehmend junge
Männer entscheiden, die Ableistung des Militärdienstes zu verweigern und
deswegen sogar das Heimatland verlassen, zeigt, dass die Unterstützung
für den Kurs der südkoreanischen Regierung schwindet.“
In Solidarität mit der Übergabe der Unterschriften in Seoul führt
heute auch die Union der Kriegsdienstverweigerer in Finnland (AKL) eine
Protestaktion vor der südkoreanischen Botschaft in Helsinki durch (www.akl-web.fi).

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