Bespaßung ohne Ende: Kinder brauchen mehr Freiraum
Wer eine Kostprobe der Interaktion zwischen Eltern und Kindern
bekommen will, muss sich zehn Minuten auf einen Spielplatz stellen:
„Komm, spring Luca!“, „Du wolltest doch schaukeln, Luise“, „Kuck mal
Richard, ein Flugzeug!“ Eltern lassen ihren Kindern keine Ruhe, sie
schubsen nicht nur an, sie rutschen auch mit. Erwachsene haben
kindlichem Spiel schon immer Grenzen gesetzt. Aber heute ist es
selbstverständlich, dass sie es organisieren, Konflikte lösen, sich mit
Ideen und Rat einmischen. „Kinder bespaßen“, nennen Eltern das. Die
Extremform ist der Kindergeburtstag: Von der Schatzsuche bis zum
Kinobesuch ist alles geplant. Für Impulse der Kinder bleibt selten Raum.
Dass sie von selbst spielen, wird kaum noch erwartet.
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