(BUP) Zur Eröffnung des Forums „Sanfte Medizin für sauberes Wasser - wie
der Eintrag von Arzneimitteln in die Umwelt verringert werden kann" hat
der Niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel ein umfangreiches
Untersuchungsprogramm zu Arzneimittelrückständen im Trinkwasser
angekündigt. „Antibiotika aus der Tierhaltung haben auch in sehr
geringen Mengen im Trinkwasser nichts zu suchen!", sagte der Minister
zum Auftakt der Tagung der Deutschen Bundsstiftung Umwelt (DBU) in
Osnabrück. Die ansteigende Antibiotika-Resistenz sei alarmierend. "Wenn
es nicht gelingt, die Resistenzbildung zu stoppen, werden wir wieder
Krankheiten erleben, die wir längst für ausgestorben hielten."
"Wir
brauchen wo immer möglich Vorsorge statt Reparatur. Der unerwünschte
Eintrag von Arzneimitteln muss an der Quelle reduziert werden", sagte
der Minister. Dringend notwendig sei eine vorsichtigere Praxis der
Verschreibung und Verwendung von Arzneimitteln und Tests auf
Umweltverträglichkeit der Wirkstoffe. Auch dürften unverbrauchte
Arzneimittel nicht - wie leider noch oft Praxis - über die Toiletten
entsorgt werden.
Für Krankenhäusern und Schwerpunktpraxen müssten
bessere Konzepte entwickelt werden, wie die Abwässer gesondert
aufgefangen, gereinigt und umweltgerecht entsorgt werden können, sagte
der Minister. Auch bei der Entwicklung von sanfter Medizin läge noch ein
gewaltiges Potential.
Arzneimittelrückstände im Wasser sind zu
einem globalen Problem geworden. Verursacht werden sie vor allem durch
Tierarzneimittel, deren Wirkstoffe über den Acker ins Trinkwasser
gelangen könnten. Auch Arzneimittelwirkstoffe aus dem Bereich der
Humanmedizin gelangen über den Abwasserpfad in Boden und Gewässer.
Entsprechend fänden sich Funde einzelner Stoffe in allen Flüssen
Niedersachsens.
Auf der heutigen DBU-Tagung diskutieren Experten
verschiedenster Fachrichtungen über die unterschiedlichen Aspekte,
offenen Fragen und Lösungsvorschläge in Bezug auf Arzneimittel und
Umweltgefährdung.
Quelle: Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
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