Deutsche
Umwelthilfe: Klimaschutzziele ohne Energiewende im Wärmebereich
gefährdet – Entscheidung zur steuerlichen Abschreibungsmöglichkeit
für energetische Sanierungsmaßnahmen verschoben
Berlin, 23.2.2015:
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) befürchtet, dass das Anreizprogramm für
die energetische
Gebäudesanierung erneut scheitern könnte. Die für Ende Februar 2015
angekündigte Entscheidung verzögert sich aufgrund der Differenzen
zwischen Bund und Ländern bei der Gegenfinanzierung von Steuerausfällen.
Der ursprüngliche Vorschlag, die steuerliche Absetzbarkeit
über die Kürzung der Handwerkerleistungen zu finanzieren, konnte bisher
keine mehrheitliche Zustimmung finden. Die DUH fordert von der
Bundesregierung eine eindeutige und schnelle Einigung hinsichtlich der
steuerlichen Anreize und damit ein klares Bekenntnis
zum Klimaschutz im Gebäudebereich.
„Die
Bundesregierung verkennt die Bedeutung der energetischen
Gebäudesanierung, wenn sie dringend notwendige Anreize für Investitionen
weiter auf die lange Bank schiebt. Sie
lässt nach wie vor keine Bereitschaft erkennen, im
Energieeffizienzbereich wirklich etwas zu bewegen“, sagt DUH Bundesgeschäftsführer
Sascha Müller-Kraenner. Er betont, dass bereits im laufenden
Haushalt verfehlt wurde, die Energie- und Klimaziele der Bundesregierung
mit angemessenen Mitteln zu hinterlegen. Damit setze die Regierung
Merkel die falschen Zeichen für die Verhandlungen
beim Klimagipfel in Paris und gefährde langfristig ihre Glaubwürdigkeit
als Vorreiterin beim Klimaschutz.
Die
angekündigten Steuerabschreibungen sind zentraler Teil der
Sofortmaßnahmen im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE), der
mit Einsparpotenzialen von 25 bis 30 Millionen
Tonnen CO2 den wichtigsten Beitrag zum Aktionsprogramm Klimaschutz
beisteuert. Weil ein konkreter Zeitplan fehlt, bleiben die
Sofortmaßnahmen des NAPE aus Sicht der DUH jedoch unverbindlich. Die
Folge: Das Projekt Energieeffizienz gerät ins Stocken, bevor
es richtig begonnen hat.
„Die für Hausbesitzer und Investoren wichtigen Maßnahmen weiter hinauszuzögern wäre fatal“, sagt
Barbara Metz, Referentin für Energieeffizienz. „Wir brauchen
endlich klare und verbindliche Aussagen für die Planungssicherheit im
Gebäudebereich. Die Konsequenzen eines endlosen Herauszögerns von
Entscheidungen konnten wir sehr gut 2012 beobachten,
als die fast einjährige Debatte über steuerliche Abschreibungen einen
beispiellosen Sanierungsstau auslöste.“
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