(BUP) In Deutschland werden jährlich ca. 45 Millionen männliche
Eintagsküken getötet, weil sie aus Sicht der Geflügellobby
wirtschaftlich nicht brauchbar sind. Der Deutsche Tierschutzbund kämpft
seit Jahren gegen diese tierschutzwidrige Praxis. Nun hat der
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in Interviews
angekündigt, bis Ostern 2015 einen Fahrplan für den Ausstieg aus dem
millionenfachen Kükentöten vorzulegen. Der Deutsche Tierschutzbund
begrüßt diese Initiative.
„Wir freuen uns, dass nun endlich auch
auf Bundesebene den Worten die Taten folgen. Wir fordern schon lange
das Ende dieses millionenfachen Kükentötens in Deutschland.
Bundesland-wirtschaftsminister Christian Schmidt hatte immer wieder
betont, dass es für diese Praxis keinen so genannten vernünftigen Grund
gibt, der nach Tierschutzgesetz zwingend vorgeschrieben ist. Da ist es
nur konsequent, dass er jetzt handelt und wir können ihn dabei nur
bestärken“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes. Aus Sicht der Tierschützer ist das Kükentöten ein
eklatanter Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Daher darf es nicht darum
gehen, Ausstiegsfristen zu verhandeln, vielmehr hilft nur ein
konsequentes Verbot. „Wir erwarten vom Bundesminister vor Ostern eine
klare Ankündigung für ein schnelles Ende des Kükentötens“, so Schröder
weiter.
Der aktuellen Debatte war ein Erlass der
nordrheinwestfälischen Landesregierung vorausgegangen, mit dem das Töten
der männlichen Küken verboten werden sollte, andere Landesregierungen
sind dem Beispiel gefolgt. Aber auf Klage von Brütereibetrieben in NRW
wurde der Erlass gekippt: Das Verwaltungsgericht (VG) Minden hat dem
Land Nordrhein-Westfalen untersagt, per Erlass das Töten männlicher
Eintagsküken zu verbieten. Laut Gericht hat der Bundesgesetzgeber im
Tierschutzgesetz keine Ermächtigungsgrundlage für einen solchen Erlass
geschaffen. Der Deutsche Tierschutzbund hatte die Bundesregierung nach
Bekanntwerden des Urteils erneut aufgefordert, endlich zu handeln.
Hintergrund Kükentötung
Als
Eintagsküken werden die Tiere lebend in eine Art Häcksler geworfen, wo
sie von rotierenden Messern getötet werden oder sie werden vergast. Die
geschredderten Tiere werden zu Tierkörpermehl verarbeitet und verbrannt.
Die in Deutschland mit Gas getöteten Tiere werden manchmal vom Zoo als
Futtertiere abgenommen.
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