Anlässlich
des heutigen Beschlusses des Beirats der Bundesnetzagentur, ein Frequenzpaket von
insgesamt 270 Megahertz zu versteigern, erklären Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und
Mitglied des Beirats, und Tabea Rößner,
Sprecherin für digitale Infrastruktur und stellvertretendes Mitglied des
Beirats:
Die
heutige Entscheidung des Beirats war überstürzt und dem politischen Druck der
Bundesregierung geschuldet. Dabei sind noch viele Fragen offen. Die Art und
Weise wie die Bundesnetzagentur mit Unterstützung der Bundesregierung
Funkfrequenzen ausschreiben möchte, verhindert, dass neue Anbieter eine Chance
bekommen. Damit festigt sie das Oligopol von drei
Unternehmen in Deutschland. Neue Technologien und Innovationen werden
ausgebremst.
Die
Große Koalition winkt das wettbewerbs-
und innovationsfeindliche Verfahren im Beirat der Bundesnetzagentur nicht nur
durch, sie hatte im Vorfeld massiven politischen Druck ausgeübt, um die
Versteigerung voran zu bringen. Die Erlöse sind die derzeit einzige sichere
Geldquelle, die Minister Dobrindt
für die Förderung des Breitbandausbaus zur Verfügung stehen. Dabei ist in der
Sitzung des Beirats deutlich geworden, dass der Bundesregierung nach Abzug
aller Kosten möglicherweise weniger als eine Milliarde Euro bleiben. Das wird
den Ausbau in den ländlichen Regionen nicht voran bringen.
Wir
brauchen die Frequenzen insbesondere des 700er Bandes für den Ausbau im
ländlichen Raum, aber wir brauchen keine Verfahrensklagen und
Wettbewerbsminderung. Aus diesem Grunde haben wir auch gegen die
Beschlussempfehlung gestimmt. Statt die Versteigerung übers Knie zu brechen,
fordern wir ordentliche Beratungen und eine rechtssichere Vorlage.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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