(BUP) Die internationale Staatengemeinschaft unterstützt die
Entwicklungsländer auch weiterhin in ihrem Bestreben zum Schutz der
Ozonschicht. Die Teilnehmer einer internationalen Umweltkonferenz
beschlossen gestern in Paris, in den nächsten drei Jahren weitere 507,5
Millionen US-Dollar bereitzustellen. Dort fand das gemeinsame Treffen
der Vertragsparteien des Wiener Übereinkommens und des Montrealer
Protokolls zum Schutz der Ozonschicht statt.
Zentrales Ergebnis
der Konferenz sind Beschlüsse zur Wiederauffüllung des Multilateralen
Fonds (MLF) des Montrealer Protokolls, aus dem
Entwicklungs- und
Schwellenländer bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen zum Ausstieg aus
der Produktion und der Verwendung ozonschichtschädigender Stoffe
unterstützt werden. Fortschritte gab es auch in der Frage, wie der
Einsatz klimaschädlicher Ersatzstoffe weiter eingeschränkt werden kann.
Seit
1991 haben die Industrieländer bereits mehr als 3 Milliarden US-Dollar
in den Fonds eingezahlt. 148 Entwicklungs- und Schwellenländer haben
Hilfen aus dem Fonds erhalten. Der deutsche Beitrag in Höhe von knapp 10
Prozent wird aus dem Haushalt des Entwicklungsministeriums (BMZ)
bereitgestellt.
Die Minister für Entwicklung und Umwelt, Gerd
Müller und Barbara Hendricks, begrüßten die Beschlüsse von Paris. Müller
betonte: "Das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht ist eine
Erfolgsstory, die
zeigt: Klimaschutz funktioniert nur, wenn alle an
einem Strang ziehen, denn Klima kennt keine Landesgrenzen. Wir als
reiche Industrienationen tragen die Verantwortung, die Schwellen- und
Entwicklungsländer hierbei zu unterstützen – indem wir beispielsweise
international klimafreundliche Alternativen zu Treibhausgasen fördern."
Bundesumweltministerin Hendricks verwies auf die gemeinsam erzielten
Erfolge:
"Den Auswirkungen des Montrealer Protokolls ist es zu verdanken, dass
voraussichtlich bis Mitte dieses Jahrhunderts die Ozonschicht wieder die
Stärke der 1980er Jahre erreicht haben wird. Zugleich hat der Verzicht
auf den weiteren Einsatz ozonschichtschädigender Stoffe einen
bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz geleistet. In Deutschland sind diese
gänzlich vom Markt verbannt worden. Nun wollen wir andere Staaten
unterstützen, diesem Vorbild zu folgen. Deshalb begrüße ich die
Beschlüsse von Paris sehr."
Das von allen UN-Mitgliedern
gezeichnete Montrealer Protokoll, für das in Deutschland das
Bundesumweltministerium zuständig ist, gilt als erfolgreichstes
internationales Umweltabkommen. Forschungsergebnisse, die auf der
Konferenz vorgestellt wurden, belegen, dass die Bemühungen der
Staatengemeinschaft wirken und die Ozonschicht voraussichtlich bis zur
Mitte des Jahrhunderts wieder den Stand der 1980er Jahre erreichen wird.
Die
Zahl der durch das Montrealer Protokoll vermiedenen Hautkrebsfälle
wurde mit rund zwei Millionen beziffert. Das Protokoll hat ferner
Schäden insbesondere der marinen Umwelt durch UV-Strahlung verhindert.
Zugleich hat es einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz geleistet,
weil die geregelten ozonschichtschädigenden Stoffe, großenteils
gleichzeitig stark wirksame Treibhausgase sind.
Das Montrealer
Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, wurde am
16. September 1987 unterzeichnet. Es ist gemeinsam mit dem ihm
zugrundeliegenden Wiener Übereinkommen das erste universelle
internationale Umweltabkommen. Es wurde seit Inkrafttreten mehrfach
verschärft. 20 Prozent der Beiträge an den Multilateralen Fonds dürfen
von Geberländern wie Deutschland durch eigene bilaterale Projekte in
Entwicklungsländern erbracht werden. Davon macht die Bundesregierung
seit
1996 Gebrauch und kann so gezielt bewährte, in Deutschland und
Europa entwickelte Technologien fördern, die weder die Ozonschicht noch
das Klima schädigen.
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