The Sea ist ein hervorragendes Beispiel für einen wunderbaren Austausch zwischen Komponist und Interpret, wobei Francisco del Pinos präzise und rhythmisch komplexe Kompositionen durch Charlotte Mundys klare, subtil emotionale und kraftvolle Stimme lebendig zum Leben erweckt werden. Obwohl The Sea unverkennbare Referenzpunkte in der frühen Polyphonie hat, verwendet es Harmonien, Rhythmen und Artikulationen, die sanft, aber bestimmt wirken. Die Wiederholung von Silben in „Material“ bringt den Nervenkitzel kleiner Veränderungen zum Ausdruck: plötzliche Akkorde, Dissonanzen, die flüchtige Emotion von Mundys sorgfältiger Phrasierung. Im Gegensatz dazu stellt „The Sea“ Worte in einem vielschichtigen, brodelnden Bett in den Vordergrund, das aus Grübeleien über Wasser, Schöpfung, Geheimnisse der Existenz und ekstatischen Leidenschaften für das Alltägliche und Schöne besteht. Wiederholte Phrasen und Zeilen bilden ein lehmiges Fundament, aus dem sich ein ausgedehnter wellenartiger Monolog entfaltet, der durch Mundys Stimme abwechselnd einem Mantra, einer Rezitation und einem verzweifelten Gebet ähnelt. Gleichzeitig trauernd, wild optimistisch und in das Leben verliebt. Die Überlagerung der Wörter erfordert eine besondere Art des Zuhörens; man versteht nur einige Phrasen über dem Getümmel, wobei eine solche Fragmentierung zu verstärkten, momentanen Resonanzen führt, während das Gehirn versucht, über Wasser zu bleiben. Auf tiefgründige Weise erinnert diese zutiefst großzügige Darbietung auch an die Rolle der Aufnahme ... mehr
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