Bonn,
21. 8. 2020 - Eine “Politik für eine nachhaltigere Ernährung” in Bezug
auf Gesundheit, Tierwohl, Umwelt und soziale Komponenten fordert der
Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und
gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) in seinem heute an
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) überreichten
gleichlautenden Gutachten. Die Wissenschaftler*innen bewerten darin
unterschiedliche Maßnahmen wie ein verpflichtendes Klima-Label für
Lebensmittel und ökonomische Lenkungsinstrumente wie Steuern und Abgaben
zur Finanzierung einer Ernährungs- und Agrarwende. Es kommentiert
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken:
„Die
eigenen wissenschaftlichen Berater bestätigen Ministerin Klöckner
schwarz auf weiß, dass in der Ernährungspolitik anstelle freiwilliger
Initiativen mehr staatliche Vorgaben nötig sind. Julia Klöckner darf die
Verantwortung für eine klimaschonende Ernährung nicht weiterhin den
Verbraucher*innen zuschieben. Agrarpolitik wird nicht an der
Supermarktkasse gemacht, sondern fällt in den Kernbereich von Frau
Klöckners Aufgaben. Ein Fünftel der Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen geht
auf die Ernährung zurück. Um die enormen Klimaschäden durch die
Produktion von Lebensmitteln zu mindern und die menschen- und
tierverachtende Billigfleischbranche in den Griff zu bekommen, werden
freiwillige Verpflichtungen nicht reichen.“

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