„Ich
fordere die Bundesregierung auf, endlich alle rechtlichen Möglichkeiten
auszuschöpfen, um den akuten Mangel an Schutzmaterialien für
medizinisches Personal zu überwinden. Das Grundgesetz bietet die
Möglichkeit, Enteignungen zum Wohl der Allgemeinheit vorzunehmen (Art.
14 GG) sowie Produktionsmittel zu vergesellschaften (Art. 154 GG). Bei
lebensbedrohlichem Marktversagen, wie wir es derzeit beobachten, sind
derartige Eingriffe in den Markt dringend geboten“, erklärt Achim
Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Kessler
weiter:
„Es ist unerträglich, wie Firmen und Konzerne
jetzt aus der Krise Profit herausschlagen. Der Einkaufspreis von
FFP2-Atemschutzmasken beispielsweise stieg in wenigen Tagen von 45 Cent
auf 13,52 Euro – dies entspricht einem Anstieg um 3.000 Prozent! Bei
diesem offenkundigen Missbrauch ihrer Oligopolstellung durch Konzerne
muss die Möglichkeit genutzt werden, Schutzmasken und -anzüge dem Markt
zu entziehen und stattdessen nach dem Bedarf der
Gesundheitseinrichtungen zu produzieren und neu zu verteilen. Die
Hamsterei von Schutzausrüstung muss hart bestraft werden. Firmen, die
ihre Marktmacht aus Profitgier mit Wucherpreisen missbrauchen und damit
Menschenleben gefährden, müssen unter staatliche Kontrolle gestellt oder
enteignet werden. Spätestens jetzt in der Krise müssen soziale
Interessen über Profitinteressen gestellt werden.
Wenn die
Bundesregierung jetzt nicht entschieden handelt, werde ich einen Antrag
einbringen, der konkrete Maßnahmen zur Durchsetzung des Gemeinwohls
gegen die Wirtschaftsinteressen bei der Beschaffung von medizinischem
Schutzmaterial enthält.“
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