„Auch
die Bundesärztekammer kritisiert, dass ökonomische Parameter einer
guten Patientenversorgung und Arbeitsbedingungen entgegenstehen. Die
ambulante Versorgung darf keine Sekunde länger dem Geschäftsinteresse
von gewinnorientierten Private-Equity-Heuschrecken überlassen werden.
Der wachsende Einfluss von Private-Equity-Gesellschaften und ihre
Ausrichtung auf Gewinnmaximierung stehen im Widerspruch zu einem
demokratischen, solidarisch finanzierten Gesundheitssystem“, erklärt
Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE,
anlässlich der öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Gesundheit zum
Antrag „Kapitalinteressen in der Gesundheitsversorgung offenlegen“
(BT-Drucksache Nr. 19/14372). Kessler weiter:
„Das
Geschäftsmodell von Private Equity sieht vor, Unternehmen im
Gesundheitssektor zu kaufen und nach einer Zeitspanne von wenigen Jahren
mit größtmöglichem Gewinn wieder zu verkaufen. Davon betroffen sind
neben Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) vor allem Pflegeheime,
Reha-Einrichtungen und Krankenhäuser. Private-Equity-Gesellschaften
sitzen häufig in Steueroasen. Durch ihre Aktivitäten verschieben sich
die Eigentums- und Besitzverhältnisse in der ambulanten
Gesundheitsversorgung immer mehr zu Ungunsten von Patientinnen und
Patienten und Beschäftigten. Die Öffentlichkeit bekommt von diesem
Prozess, seiner Brisanz und seiner rasanten Geschwindigkeit so gut wie
nichts mit.
DIE LINKE will in einem ersten Schritt ein öffentlich
zugängliches Register für alle medizinischen Versorgungszentren in
Deutschland mit Meldepflicht über Trägerstrukturen, Beschäftigtenzahlen
und ausgeschütteten Gewinnen. Unterstützt werden unsere Forderungen von
Gewerkschaften, Sozialverbänden und großen Teilen der Ärzteschaft.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen