„Nicht
nur in Deutschland, auch in Brüssel ist die Große Koalition ein
klimapolitischer Totalausfall. Der Streit zwischen dem notorischen
CDU-Klimaschutzbremser Peter Altmaier im Wirtschaftsministerium und der
schwachen SPD-Umweltministerin Svenja Schulze, wie stark die
Klimaschutzziele im neuen EU-Klimaschutzgesetz sein sollen, zeigt, dass
die Bundesregierung auch auf EU-Ebene auf Versagerkurs ist“, erklärt
Lorenz Gösta Beutin, energie- und klimapolitischer Sprecher der Fraktion
DIE LINKE, zu dem von der EU-Kommission beschlossenen
Klimaschutzgesetz. Beutin weiter:
„Statt für echten
Klimaschutz im Einklang mit dem Pariser Abkommen sorgt der
industriefreundliche Business-as-usual-Kurs der Bundesregierung dafür,
dass weiter Zeit im Kampf gegen die menschengemachte Erderwärmung
verschwendet wird. Gerade Deutschland trägt als viertgrößter
Klimaverschmutzer der Erde eine besondere Verantwortung. Doch statt in
Brüssel der Lautsprecher für eine schnelle und verbindliche Klimawende
zu sein und für einen sozialen und gerechten Umstieg der
Volkswirtschaften auf erneuerbare Energien zu werben, liefert die
GroKo-nur Streit und Ministerien-Hickhack.
Das 2050-Ziel der
Treibhausneutralität öffnet die Tür zu einem ungerechten
Klima-Kolonialismus dadurch, dass die EU-Industrie zu wenig Klimaschutz
in Europa macht und stattdessen ihre CO2-Bilanz im Ausland aufhübscht.
Wir wissen etwa vom EU-Emissionshandel, dass Doppelbuchungen den
globalen Klimaschutz untergraben und Kompensationsprogramme im Ausland
zu sozialen und wirtschaftlichen Konflikten führen. Wir brauchen keinen
weltweiten CO2-Verschiebebahnhof, sondern konkreten Klimaschutz in
Europa.
Das schwache EU-Klimaschutzgesetz zeigt auch, dass das von
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als ‚Green New Deal‘
verkaufte Klimapaket ein lahmer Gaul ist. Ohne Zwischenziele festzulegen
wird der Klimaschutz weiter auf die ferne Zukunft verschoben. Zudem
fehlen Gesetze, die das Klimaschutzgesetz begleiten. DIE LINKE ist für
kluges Klima-Ordnungsrecht anstelle blinder Marktgläubigkeit. Statt
Investitionen in fossile Energien und Kernkraft zu beenden, werden
weiter Milliarden in den Ausbau von neuer Gasinfrastruktur und in
Atomkraftwerke gesteckt. DIE LINKE fordert ein EU-Ausstiegsgesetz für
Kohle und Atom. Die großen Energiekonzerne müssen zurück in die
öffentliche Hand.“
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