Berlin,
23. September 2019 – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach heute
beim UN-Klimagipfel in New York über Deutschlands Klimastrategie. Die
Kanzlerin sagte, auch sie hätte den Weckruf der jungen Generation
vernommen. Nun müsse man dem Rat der Wissenschaft folgen. Merkel sagte
einen größeren deutschen Beitrag zum Klimafonds zu und kündigte an,
Deutschland werde bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Es kommentiert Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser:
„Vor den Vereinten Nationen sprach heute offenbar eine Doppelgängerin der Kanzlerin. Die wahre Angela Merkel tut das Gegenteil dessen, was sie heute in New York anmahnte. Mit dem Klimaplan, den sie vergangenen Freitag in Berlin präsentierte, stellte sie sich taub gegenüber dem unüberhörbaren Weckruf junger Menschen, die zu Hunderttausenden besseren Klimaschutz forderten. Die tatsächliche Kanzlerin legte einen Plan vor, dessen Schwäche alle Warnungen der Klimawissenschaft und das 1,5-Grad-Ziel von Paris ignoriert.
Angela Merkels Rede war so überflüssig wie das CO2 ihres Atlantikflugs. Zusätzliches Geld und ein Jahrzehnte entferntes Klimaziel können auch international nicht verdecken, dass die Bundesregierung keinerlei Sofortmaßnahmen beschlossen hat, um den CO2-Auszustoß zu senken. Die Kanzlerin muss sich zurück in Berlin schnell an die Arbeit machen. Wenn diese Bundesregierung sich bei der Klimakonferenz in Chile sehen lassen will, muss sie sehr schnell ein neues Klimapaket schnüren, eines das schnell und deutlich CO2 spart, statt mit langsamen und unverbindlichen Maßnahmen Klimaschutz wieder auf morgen zu verschieben.“

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