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Hamburg,
04. September 2019 – VIER PFOTEN verurteilt die heutige Entscheidung
des Bundeskabinetts über das von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia
Klöckner geplante, freiwillige Tierwohlkennzeichen und appelliert an den
Bundestag, gegen das Gesetz zu stimmen und stattdessen Maßnahmen
einzuleiten, die nachweislich für mehr Tierwohl sorgen.
„Die
Ministerin hat die notwendigen Stimmen im Kabinett für ihr
irreführendes Tierwohllabel nur erhalten, weil sie ihre Blockadehaltung
beim Insekten- und Pflanzenschutz sowie bei der Umschichtung der
EU-Agrarsubventionen aufgegeben hat, nicht aber weil alle hinter diesem
Label stehen“, sagt Rüdiger Jürgensen, Country Director von VIER PFOTEN Deutschland.
„VIER PFOTEN appelliert nun an die Fraktionen, Ministerin Klöckners
Mogel-Label bei der bevorstehenden Abstimmung im Bundestag abzulehnen
und stattdessen eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle
tierischen Produkte auf den Weg zu bringen. Nur so sind flächendeckende
Verbesserungen in der Nutztierhaltung möglich.“
Mehrheit für verpflichtende Haltungskennzeichnung
Das
Bundeskabinett hat mit seinem Beschluss den Weg für das freiwillige
Tierwohlkennzeichen trotz massiver Einwände von Verbraucherinnen und
Verbrauchern, Industrie, Handel,Verbänden, fast allen Bundesländern und
der Opposition geebnet. „Ministerin Klöckner setzt längst
überfällige und wichtige Umweltschutzbelange kalkuliert als Spielball
ein, um persönliche Ziele durchzusetzen, die kein Tierwohl schaffen.
Jetzt müssen das Bundesumweltministerium und die Fraktionen alle Hebel
in Bewegung setzen, damit das Tierwohlkennzeichen gestoppt wird oder es
mindestens in der ersten Stufe des Labels eindeutige Verbesserungen
gibt. Gesetzesbrüche, wie das Abschneiden der Ringelschwänze, dürfen
unter keinen Umständen toleriert werden.
Ein schwaches freiwilliges Label wird keinem Tier helfen. Das wissen die
Bürger, die Landwirte und auch die Politiker“, so Jürgensen.
Transparenz und mehr Tierwohl durch staatliche Vorgaben
Wie
das Erfolgsmodell der Eierkennzeichnung zeigt, würde eine
verpflichtende Haltungskennzeichnung für Fleisch, Milch und verarbeitete
Eiprodukte bei Industrie, Handel und den VerbraucherInnen zu einem
Umdenken führen und in absehbarer Zukunft zu einem Ende von qualvollen
Lebensbedingungen für Millionen Nutztiere führen. Daher fordert die
internationale Tierschutzstiftung eine verbindliche
Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte.
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