Greenpeace-Jugendliche fordern Markus Söder an der Zugspitze zu wirksamen Klimaschutzmaßnahmen auf
Grainau,
4.9.2019 – Vier deutsche Gletscher sind verloren, einer liegt im
Sterben – alle befinden sich auf bayerischem Staatsgebiet.
Greenpeace-Jugendliche treffen um 08.00 Uhr an der Talstation der
Zugspitze auf Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Mit fünf Urnen,
welche Gletscherschmelzwasser enthalten, fordern sie vom bayerischen
Landesvater effektive Maßnahmen gegen die Klimaerhitzung. „Was macht
Markus Söder denn, damit die Zukunft meiner Generation nicht aussieht
wie die Gegenwart dieser Gletscher?“, fragt die 16-jährige Livia
Wunderwald aus der Jugendgruppe. „Wenn
Herr Söder seinen Ankündigungen zum Klimaschutz keine Taten folgen
lässt, rettet das weder die Alpengletscher noch meine Zukunft!“
In
den deutschen Alpen gibt es insgesamt fünf Gletscher. Jedoch sind der
Nördliche und der Südliche Schneeferner, das Blaueis und der
Watzmanngletscher aufgrund der Klimaerhitzung schon so stark
weggeschmolzen, dass davon nur noch kleine, wenige Hektar große
Eisfelder übrig sind. Diese vier Gletscher sind verloren, wie ein
Bericht des Bayerischen Staatsministeriums zeigt. Der Höllentalferner
liegt im Sterben, er wird voraussichtlich die Mitte dieses Jahrhunderts
nicht überleben. In den europäischen Alpen gibt es noch etwa 5000
Gletscher. Seit 1850 haben sie rund zwei Drittel ihres Volumens und
nahezu die Hälfte ihrer Fläche verloren. Wissenschaftler befürchten,
dass durch die Klimaerhitzung die Gletscher in den Alpen bis zum Jahr
2100 weitgehend weggeschmolzen sein könnten. Die Gesellschaft für
ökologische Forschung hat das Sterben einiger Gletscher dokumentiert: https://act.gp/2kfFkZf
Gletschersterben im Kontext Klimawandel
Die
jungen Umweltschützer von Greenpeace werden nach ihrem Treffen mit
Markus Söder ein Holzkreuz auf der Zugspitze aufstellen und dort
symbolisch die deutschen Gletscher zu Grabe tragen. Söder will den Kampf
gegen die Erderhitzung als Staatsaufgabe im Grundgesetz verankern. Eine
CO2-Steuer lehnt der CSU-Chef aber weiterhin ab und schweigt zum Ende
von Öl, Benzin und Diesel – das erschwert die Erreichung der
Klimaschutzziele. „Ministerpräsident Söder hat die Dringlichkeit des
Klimaschutzes immer wieder unterstrichen“, sagt Wunderwald. „Jetzt muss
es einen raschen Kohleausstieg geben und mehr Windenergie, auch in
Bayern. Der Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel mit sauberen
Antriebssystemen muss her – weg von Diesel und Benzin. Wir brauchen mehr
als symbolische Worte vor majestätischer Kulisse.“
Am
25. September wird der "IPCC Sonderbericht über die Ozeane und die
Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima“ in Monaco veröffentlicht. In
dem Bericht wird auf die dramatischen Folgen der Klimaerhitzung und das
Abschmelzen der weltweiten Gletscher hingewiesen.

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