• Neue Kriterien des Norwegischen Pensionsfonds dürften RWE ausschließen
• Konzern muss eine Strategie für Kohleausstieg bis 2030 vorlegen
• Konzernchef Schmitz ist der Falsche, um bei RWE umzusteuern
Essen, 02.05.2019
Morgen werden die NGOs urgewald und Europe Beyond Coal auf der
RWE-Hauptversammlung Forderungen für mehr Klimaschutz an Vorstand und
Aktionär*innen des Konzerns richten. Die Hauptversammlung findet
inmitten großer Proteste gegen die Kohle-Geschäfte des Unternehmens und
wachsenden Drucks von Investoren statt.
Am
5. April empfahl die norwegische Regierung eine Verschärfung der
Kohleausschlusskriterien [1] für den Pensionsfonds des Landes, einer der
größten institutionellen Investoren von RWE. Diese werden nach
Recherchen von urgewald zu einem Verkauf der RWE-Aktien führen. [2]
Katrin
Ganswindt, Klima-Campaignerin bei urgewald, meint: „Die neuen
Kohleausschlusskriterien in Norwegen zeigen, dass das Vertrauen der
Investoren weiter schwindet. Wenn der Konzern nicht weiter an Boden
verlieren will, muss das Management beweisen, dass es die
Notwendigkeiten der Klimakrise erkannt hat und entsprechend handeln. RWE
muss seinen Widerstand gegen einen schnellen Kohleausstieg aufgeben.“
Das
Festhalten an Kohle wird zunehmend unrentabel: Steigende Preise für
CO2-Zertifikate im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems und die
Einführung eines CO2-Grundpreises in den Niederlanden werden die Kosten
für den Betrieb von Kohlekraftwerken erhöhen. Kaarina Kolle,
Koordinatorin für Finanz- und Energiethemen beim Netzwerk Europe Beyond
Coal, sagt: „RWE läuft aufgrund seiner hohen CO2-Last Gefahr schnell an
Rentabilität zu verlieren. Der Konzern muss einen Fahrplan für einen
Kohleausstieg bis 2030 vorlegen. Andernfalls sollten sich Investoren von
RWE trennen.“
Auch
nach der bevorstehenden Übernahme erneuerbarer Kapazitäten von E.ON
wird RWE größte Kohlekraftwerksbetreiber Europas bleiben mit jährlichen
Gesamtemissionen in Höhe des Landes Rumänien. Nach Abschluss des
E.ON-Deals würde der Anteil Erneuerbarer an der Energieerzeugung immer
noch bei nur 14% liegen, verglichen mit rund 40% bundesweit.
„Konzernchef
Schmitz hat sich als ungeeignet erwiesen, das Unternehmen aus dieser
Situation heraus zu lenken. Während Deutschland seinen Kohleausstieg
plant, hat die Konzernführung gegen Klima-Fortschritte lobbyiert und den
Ruf von RWE weiter beschädigt. Ein glaubwürdigeres Führungsteam sollte
das neue Geschäftsmodell umsetzen“, so Kolle.
Weitere Informationen:
Investoren-Briefing „Risiko RWE“

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