25. März 2019

“Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics”, Internationale Informationskampagne zu den Olympischen Spielen in Japan


Internationale Informations-Kampagne zu den Olympischen Spielen in Japan

Morgen in einem Jahr, am 26. März 2020, beginnt der olympische Fackellauf
in der japanischen Präfektur Fukushima. Dies nimmt die Ärzteorganisation
IPPNW gemeinsam mit Anti-Atom-Initiativen aus Deutschland, der Schweiz,
Frankreich und insbesondere auch aus Japan zum Anlass, eine internationale
Informations-Kampagne zu den Olympischen Spielen in Japan zu starten.
Unter dem Slogan “Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics” soll auf die
Strahlenbelastung in Japan aufgrund der Atomkatastrophe von Fukushima
aufmerksam gemacht werden. „Wir sorgen uns um die gesundheitlichen
Folgen der radioaktiven Kontamination. Dies gilt insbesondere für
Menschen mit erhöhter Strahlensensibilität, für Schwangere und
Kinder“, so der IPPNW-Vorsitzende, Dr. Alex Rosen.

Internationale Regelungen sehen vor, dass die Bevölkerung nach einem
Atomunfall lediglich 1 Millisievert zusätzlicher Strahlung pro Jahr
ausgesetzt werden darf. „In den rückbesiedelten Gebieten in Fukushima
wird der Bevölkerung jedoch eine Strahlendosis zugemutet, die bis zu 20
Mal höher liegt“, kritisiert IPPNW-Arzt Dr. Jörg Schmid. „Selbst
Ortschaften, die bereits dekontaminiert wurden, können durch Wind und
Wetter jederzeit erneut verstrahlt werden, denn Wälder und Berge stellen
ein Reservoir dar. Die Menschen sollen nun zur Rückkehr in
dekontaminierte Gebiete gezwungen werden, indem Evakuierte ab März 2019
die finanzielle Unterstützung verlieren - auch die Bereitstellung
kostenloser Unterkünfte soll auslaufen“, so Schmid.

Vor diesem Hintergrund organisiert die IPPNW ihre Kampagne, die bis zu den
Olympischen Spielen im kommenden Jahr noch an Fahrt aufnehmen soll. „Wir
sagen Nein zu dem Versuch, mit den Olympischen Spielen der
Weltöffentlichkeit Normalität in den verstrahlten Gebieten
vorzuspielen“, so Rosen: „Schon jetzt sehen wir eine deutlich erhöhte
Anzahl von Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Kindern in Fukushima und das
ist nur die Spitze des Eisbergs. Mehr als 50.000 Menschen sind weiterhin
Strahlenflüchtlinge im eigenen Land. Gleichzeitig fließt jeden Tag
weiter radioaktive Schlacke ins Meer und Grundwasser rund um die
havarierten Reaktoren und die Aufräumarbeiten geschehen unter zum Teil
menschenverachtenden Bedingungen. Normalität sieht anders aus.“

Unterstützer der Kampagne „Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics“

antiatom-fuku   Deutsch-Japanische  Gesellschaft Dortmund
IPPNW-Dortmund     Doro-Chiba  (National Railway Motive Power Union of
Chiba)     Fukushima  Collaborative Clinic     Granny  Peace Brigade,
NYC     IPPNW  Deutschland   IPPNW  / PSR Schweiz     No  Nukes Asia Forum
Japan     Manhattan  Project for a Nuclear-Free World   NAZEN
(Nationalkonferenz für die Abschaffung aller AKWs sofort)
Preserving  Deciduous Teeth Netowork (PDTN)     Sayonara  Nukes
Berlin     Sayonara  Nukes Düsseldorf   Strahlentelex   Veterans  for
Peace - NYC Chapter   Vivre  après  Fukushima

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