„Wirtschaftliche
Ausbeutung, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Menschenhandel,
Kinderheirat oder Zwangsprostitution – obwohl Sklaverei schon seit über
80 Jahren international verpönt und offiziell abgeschafft ist, leben
Schätzungen zufolge immer noch über 45 Millionen Menschen weltweit in
sklavenähnlichen Verhältnissen. Dass es in einem Land wie Deutschland
rund 167.000 moderne Sklaven gibt, ist skandalös. Die Bundesregierung
steht hier in der Pflicht, endlich dafür zu sorgen, dass jedem hier
Lebenden ein menschenwürdiges Leben garantiert wird“, erklärt Zaklin
Nastic, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE,
anlässlich des morgigen Internationalen Tags zur Erinnerung an den
Sklavenhandel und dessen Abschaffung. Nastic weiter:
„Studien
haben zutage befördert, dass die Anzahl von Menschen, die in moderner
Sklaverei leben müssen, in Deutschland wie auch in anderen
Industrienationen deutlich höher ist als bisher angenommen. Der Deutsche
Gewerkschaftsbund und die Hans-Böckler-Stiftung haben im Frühjahr
dieses Jahres vor einer Zunahme von moderner Sklaverei in Deutschland
gewarnt.
Die Bundesregierung steht in der Pflicht, alle hier
lebenden Opfer zu schützen und ihnen sichere Wege aus der modernen
Sklaverei zu ermöglichen. Ein erster Schritt wäre die Einrichtung einer
unabhängigen Berichterstattungsstelle, um sich überhaupt Klarheit über
die Dimension verschaffen zu können. Unerlässlich ist zudem ein
flächendeckendes Unterstützungsangebot für alle von modernder Sklaverei
Betroffenen. Zugleich muss die Bundesregierung endlich die strukturellen
Ursachen von Ausbeutung und moderner Sklaverei beseitigen. Solange ihre
Politik Profitgier befeuert und die Rechte von Arbeitnehmern und den
Schwächsten dieser Gesellschaft weiter beschneidet, ist sie mitschuldig,
dass Deutschland ein Land ist, in dem es immer noch Sklaven gibt.“
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