„Textilunternehmen wie Mango und Zara
profitieren von der Ausbeutung syrischer Flüchtlingskinder in Fabriken
des EU-Beitrittskandidaten Türkei. Entwicklungsminister Müller muss
endlich begreifen, dass es mehr als freiwillige Selbstverpflichtungen
braucht, um die Branche zum Umlenken zu bewegen“, sagt Niema Movassat,
Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, anlässlich eines aktuellen BBC-Berichts
über die Arbeit syrischer Flüchtlingskinder in türkischen
Textil-Fabriken. Movassat weiter:
„Die Ausbeutung syrischer Flüchtlingskinder in türkischen
Textilfabriken ist schockierend. Es offenbart einmal mehr das
grundsätzliche Problem vieler Textilunternehmen: Sie möchten möglichst
billig produzieren ohne für die Bedingungen verantwortlich zu sein.
Dieses grundlegende Problem löst das Textilbündnis von
Entwicklungsminister Müller nicht. Es kommt seit zwei Jahren nicht
voran. Am Ende werden nur wachsweiche, von jedem Unternehmen für sich
selbst festgelegte Zielvorgaben stehen. So wird das nichts mit der
Verbesserung der Lebenssituation der Arbeiterinnen und Arbeiter in den
Fabriken.
Der Fall Türkei zeigt auch: Die Textilbranche hat ihre Lieferketten
immer noch nicht ansatzweise im Griff. Das wird sich nur mit
gesetzlichen Vorgaben ändern, die soziale, ökologische und
menschenrechtliche Mindestanforderungen in der Produktion gewährleisten
müssen.
Die Bundesregierung muss endlich ihrer extraterritorialen
Staatenpflicht nachkommen und deutsche Unternehmen auch bei
Geschäftstätigkeiten im Ausland zur Einhaltung der Menschenrechte
zwingen.“
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