26. Oktober 2016

Textilbranche braucht endlich gesetzliche Vorgaben

„Textilunternehmen wie Mango und Zara profitieren von der Ausbeutung syrischer Flüchtlingskinder in Fabriken des EU-Beitrittskandidaten Türkei. Entwicklungsminister Müller muss endlich begreifen, dass es mehr als freiwillige Selbstverpflichtungen braucht, um die Branche zum Umlenken zu bewegen“, sagt Niema Movassat, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, anlässlich eines aktuellen BBC-Berichts über die Arbeit syrischer Flüchtlingskinder in türkischen Textil-Fabriken. Movassat weiter:

„Die Ausbeutung syrischer Flüchtlingskinder in türkischen Textilfabriken ist schockierend. Es offenbart einmal mehr das grundsätzliche Problem vieler Textilunternehmen: Sie möchten möglichst billig produzieren ohne für die Bedingungen verantwortlich zu sein.

Dieses grundlegende Problem löst das Textilbündnis von Entwicklungsminister Müller nicht. Es kommt seit zwei Jahren nicht voran. Am Ende werden nur wachsweiche, von jedem Unternehmen für sich selbst festgelegte Zielvorgaben stehen. So wird das nichts mit der Verbesserung der Lebenssituation der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Fabriken.

Der Fall Türkei zeigt auch: Die Textilbranche hat ihre Lieferketten immer noch nicht ansatzweise im Griff. Das wird sich nur mit gesetzlichen Vorgaben ändern, die soziale, ökologische und menschenrechtliche Mindestanforderungen in der Produktion gewährleisten müssen.


Die Bundesregierung muss endlich ihrer extraterritorialen Staatenpflicht nachkommen und deutsche Unternehmen auch bei Geschäftstätigkeiten im Ausland zur Einhaltung der Menschenrechte zwingen.“ 

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