2. September 2016

Suhr: Freisetzung wassergefährdender Stoffe in M-V stark angestiegen

Suhr: Freisetzung wassergefährdender Stoffe in M-V stark angestiegenJürgen Suhr - gruene-fraktion-mv.de
(BUP) In M-V sind im vergangenen Jahr so viele gefährliche Stoffe bei Havarien in Gewässer gelangt wie seit sechs Jahren nicht mehr. Insgesamt handelt es sich um den zweithöchsten Wert seit dem Jahr 2000. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes für 2015 hervor, die im August veröffentlicht wurden. Eine nicht unwesentliche Rolle spielte dabei der sich heute zum ersten Mal jährende Ethanol-Unfall der Zuckerfabrik in Anklam. Dazu erklärt der Vorsitzende der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Jürgen Suhr: "Genau vor einem Jahr ereignete sich der folgenschwere Ethanol-Unfall der Zuckerfabrik in Anklam, in dessen Folge ein massenhaftes Fischsterben die schwere Umweltkatastrophe sichtbar machte. Doch aktuelle Zahlen zeigen, dass diese Havarie kein bedauerlicher Einzelfall war. Im Jahr 2015 wurden nach einem Bericht des Statistischen Landesamtes 461,5 Kubikmeter wassergefährdende Stoffe freigesetzt, das entspricht etwa 15 mit umweltgefährlichen Stoffen gefüllten Tanklastern. Nur ein Bruchteil davon, nämlich rund 14 Kubikmeter, konnten wiedergewonnen werden. Der Großteil hingegen ist unwiederbringlich in unsere Gewässer gelangt. Besonders betroffen waren die Flusseinzugsgebiete Elbe, Oder und Warnow/Peene. Rund ein Drittel der Verschmutzung betraf sogar Wasserschutzgebiete.

In den letzten 15 Jahren wurde nur im Jahr 2009 ein noch höherer Schadstoffaustritt verzeichnet. Doch auch in den Jahren danach sind relativ große Mengen wassergefährdender Stoffe ausgetreten: 2013 waren es 228,9 Kubikmeter und 2014 immerhin 138,3 Kubikmeter Umweltschadstoffe. Diese Entwicklung darf sich nicht verstetigen, denn jede dieser Umweltverschmutzungen bringt sensible Ökosysteme aus dem Takt! Das Umweltministerium muss den Ursachen auf den Grund gehen und geeignete Abwehrmaßnahmen ergreifen. Dazu gehören gegebenenfalls auch strengere Kontrollen bei Betrieben, die mit gefährlichen Stoffen umgehen.

Für äußerst ungewöhnlich halte ich es zudem, dass Minister Backhaus die vor wenigen Tagen veröffentlichten Zahlen bislang unkommentiert ließ. Es gehört zur ureigensten Aufgabe eines Umweltministers, zu solchen Werten Stellung zu beziehen und Maßnahmen zur Abhilfe auf den Weg zu bringen. Offenbar hat der Minister aber noch immer keine Lehre aus seinem stiefmütterlichen Umgang mit Havarie bei der Zuckerfabrik in Anklam gezogen: Wegducken ist eben keine Lösung."

Quelle: gruene-fraktion-mv.de

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