7. Juli 2016

Die günstigsten Offshore-Projekte werden durch das neue EEG verhindert!

Bremen (iwr-pressedienst) - Am Dienstag wurde bekannt gegeben, dass im
niederländischen Offshore-Windpark Borssele 1&2 der Zuschlag bei 7,27 Ct/kWh
an den dänischen Konzern Dong Energy erteilt wurde. Dieser Preis liegt rund
40 Prozent unter dem aktuellen EEG-Niveau.

Auch in Deutschland wären solche Kostenreduktionen möglich, allerdings
werden sie durch den am Montag final zwischen den Regierungsfraktionen
abgestimmten EEG-Entwurf verhindert:

Zum einen wird mit zunächst nur 500 MW pro Jahr ein viel zu kleines Volumen
vergeben. Zum Vergleich: In den Niederlanden werden allein dieses Jahr zwei
Mal rund 700 MW, zusammen also 1.400 MW, ausgeschrieben. „Kostensenkende
Skaleneffekte lassen sich eben erst ab einem bestimmten Volumen realisieren,
das haben bisher leider nur die Holländer erkannt“, kommentiert wpd
offshore-Geschäftsführer Achim Berge Olsen die starke Mengenbeschränkung
nach dem EEG-Entwurf.

Außerdem werden in Deutschland nach dem EEG-Entwurf sofort bei
Abgabe/Zuschlag Garantien von 80 Mio. EUR verlangt, während man sich in den
Niederlanden mit 10 Mio. EUR begnügt – was zwangsläufig zu deutlich
geringeren Kosten möglich ist und Mittelständler noch teilnehmen lässt.

Besonders widersprüchlich ist der EEG-Entwurf in Bezug auf die Ostsee, für
die die gesamte erste Ausschreibungsrunde reserviert ist. Gleichzeitig werden
aber fortgeschrittene Projekte aus der Ostsee über die Stichtagsregelung
ausgegrenzt, weil sie erst Ende des Jahres Erörterungstermin haben. „Die
kostengünstigsten Projekte werden ohne Not ausgeschlossen. Ziel müsste doch
ein erhöhter Wettbewerb der besten Ostsee-Standorte sein. Warum dann den
küstennahesten und damit günstigsten Ostsee-Projekten die Teilnahme verwehrt
wird, ist völlig unverständlich“, kritisiert wpd AG-Vorstand Dr. Gernot
Blanke.


Über die wpd AG
Die wpd AG ist Entwickler und Betreiber von On- und Offshore-Windparks und in
weltweit 18 Ländern aktiv, der Hauptsitz befindet sich in Bremen. Das
Unternehmen hat bereits Windenergieprojekte mit rund 1.900 Windenergieanlagen
und einem Output von 3.600 MW realisiert und plant weitere Vorhaben mit
insgesamt 6.700 MW onshore. Mit einer Pipeline von 8.000 MW gehört die wpd AG
auch zu Europas führenden Entwicklern von Offshore-Windparks. In Deutschland
baut wpd nach den Offshore-Windparks Baltic 1 und Butendiek derzeit vor der
niedersächsischen Küste das Projekt
Nordergründe.
www.wpd.de


Bremen, den 7. Juli 2016 

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