Zum internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche erklären Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung und Nicole Maisch, Sprecherin für Tierschutz- und Verbraucherpolitik:
Tierversuche
sind grausam. Jährlich werden Versuche an 2,8 Millionen Tieren
durchgeführt. Damit sind wir vom angekündigten Ziel der Bundesregierung,
„Tierversuche komplett zu ersetzen“, noch meilenweit entfernt, obwohl
vielfach bereits Alternativverfahren existieren. Bei der Umsetzung der
EU-Tierversuchsrichtlinie hat die Bundesregierung ganz klar versagt.
Anstatt sich international als Vorreiter bei der Anwendung und
Weiterentwicklung von tierversuchsfreien Forschungsmethoden zu
profilieren, legt die Bundesregierung den Behörden Steine in den Weg.
Wir wollen, dass diese endlich die Möglichkeit bekommen,
Versuchsvorhaben unabhängig und unparteiisch auf ihre Unerlässlichkeit
und ethische Vertretbarkeit zu prüfen. So sieht dies auch die
EU-Richtlinie vor.
Durch
die mangelhafte Umsetzung wird außerdem vereitelt, dass extrem
belastende Tierversuche nur noch vereinzelt durchgeführt werden dürfen.
Moderne Alternativmethoden können oft genauere Ergebnisse erzielen als
Tierversuche. Wenn Politik und Technologieentwicklung Hand in Hand
gehen, wie im Fall des EU-weiten Tierversuchsverbots für
Kosmetikprodukte, kann der stärkere Einsatz von Alternativen gelingen. Dies
muss auch für andere Bereiche gelten. Dass nach wie vor völlig legal
Tierversuche für Antifaltenmittel oder Putzmittel gemacht werden, ist
skandalös.
Wir
fordern von der Bundesregierung, das Tierschutzgesetz und die
Tierschutz-Versuchstierverordnung zügig zu überarbeiten und die
Hochschulen dabei zu unterstützen, Alternativverfahren zu entwickeln und
anzuwenden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen